ZyPaKu-Skript

© Institut für Pathologie Basel / Dr. med. Katharina Glatz-Krieger

ZyPaKu-Skript ist eine druckbare Zusammenfassung des Online-Zytopathologiekurses

Stand: 2024-12-25 06:24:41


Modul: Gynäkologische Zytologie

Präparat Nr 1 aus Modul Gynäkologische Zytologie

Topographie / Diagnose

Portio / Metaplastisches Plattenepithel der Portio

Einleitung

Unter Metaplasie versteht man den Ersatz eines Gewebetyps durch einen anderen Gewebetyp, der an der betreffenden Lokalisation unter normalen Bedingungen nicht vorkommt. In der Umwandlungszone der Portio wird Zylinderepithel durch metaplastisches Plattenepithel ersetzt. Man unterscheidet eine reife und eine unreife Metaplasie. Die Zellen der reifen Metaplasie sehen sehr ähnlich aus wie normale Intermediärzellen sind aber mehr rundlich als polygonal und das Zytoplasma erscheint etwas dichter. Schliesslich reifen die metaplastischen Zellen vollständig aus und sind dann von normalem Plattenepithel nicht mehr unterscheidbar. Die Zellen der unreifen Metaplasie sind abgerundet und haben die Grösse von Parabasalzellen. Die Zellen sind einzeln oder in lockeren Verbänden und linienförmigen Formationen gelagert. Die Zellkerne sind rund und haben etwa die Grösse von Basalzellkernen. Das Zytoplasma ist dicht und enthält oft degenerative Vakuolen.

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Präparat Nr 2 aus Modul Gynäkologische Zytologie

Topographie / Diagnose

Portio / Atrophische Kolpitis

Einleitung

Es finden sich atrophe abgerundete Plattenepithelzellen mit vergrösserten normochromatischen Kernen. Autolyse kann in nackten Kernen resultieren. Degenerierte orangeophile oder Zellen mit Kernpyknose, welche Parabasalzellen ähneln, können vorhanden sein. Ein basophil granulärer Hintergrund mit reichlich Entzündungszellen kann eine Tumordiathese imitieren. Basophiles amorphes Material, sogenannte blue blobs, entsprechen möglicherweise degenerierten Parabasalzell-artigen Zellen.

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Präparat Nr 3 aus Modul Gynäkologische Zytologie

Topographie / Diagnose

Portio / Postpartales Zellbild

Einleitung

Wegen des postpartalen Abfalls der Progesteronproduktion enthält der Abstrich bis zum Einsetzen des normalen Zyklus glykogenreiche polygonale Parabasalzellen, die als "Post-partum-Zellen" bezeichnet werden.

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Präparat Nr 4 aus Modul Gynäkologische Zytologie

Topographie / Diagnose

Portio / Herpesinfektion

Einleitung

Das Herpes simplex Virus führt zu typischen Veränderungen bei den infizierten Plattenepithelien. Durch die intranukleäre Anhäufung von Viruspartikeln geht die Granulierung des Chromatins verloren und die Zellkerne erscheinen milchglasartig grau. Im Verlauf verdichtet sich das Virusmaterial zu kompakten Einschlüssen und das Kernchromatin ist in kleinen Klumpen entlang der Kernmembran abgelagert. Infolge der infektbedingten Teilungsstörung entwickeln sich mehrkernige Riesenzellen, deren Kerne in der Zellmitte backsteinartig aneinandergelagert sind.

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Präparat Nr 5 aus Modul Gynäkologische Zytologie

Topographie / Diagnose

Portio / Chlamydieninfektion

Einleitung

Von Chlamydien befallene Epithelien enthalten scharf begrenzte, transparente, paranukleäre Vakuolen mit mehreren kleinen, rötlichen Einschlusskörperchen. Diese Vakuolen sieht man meist in Metaplasiezellen und Zylinderzellen, seltener in Plattenepithelien. Da sie unspezifisch sind, ist lediglich eine Verdachtsdiagnose möglich. Eine weitere Abklärung ist bei Vulvitis und Kolpitis während der Schwangerschaft angezeigt. Der Erregernachweis am Ausstrich kann mittels ELISA, DNS-in-situ-Hybridisierung oder immunzytochemisch erfolgen.

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Präparat Nr 6 aus Modul Gynäkologische Zytologie

Topographie / Diagnose

Portio / Gardnerella vaginalis

Einleitung

Typisch für die bakterielle Vaginose ist der Nachweis von sogenannten Clue cells. Dabei handelt es sich um Plattenepithelien vom Intermediärzelltyp, die von dicht gepackten kurzen basophilen Stäbchen bedeckt werden. Dadurch erscheinen die Clue cells bereits in der Übersicht dunkelblau. Laktobazillus und Kokken können ein ähnliches Bild verursachen. Der zytologische Befund erlaubt lediglich die Verdachtsdiagnose. Für die definitive Diagnose einer Gardnerelleninfektion ist eine bakteriologische Kultur notwendig.

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Präparat Nr 7 aus Modul Gynäkologische Zytologie

Topographie / Diagnose

Portio / Trichomonas vaginalis und Leptothrix

Einleitung

Leptothrix sind apathogene, fadenförmige Fäulnisbakterien, die die Vagina als Saprophyten besiedeln. Leptothrix tritt häufig zusammen mit Trichomonaden, weniger häufig mit Mykosen und anderen Mischinfektionen der Vagina auf.
Trichomonas vaginalis sind Protozoen der Klasse der Flagellaten, deren mikroskopischer Nachweis am einfachsten im unfixierten Vaginalsekret gelingt. Aufgrund der charakteristischen Form und der lebhaften Bewegungen sind sie leicht erkennbar. Im Portioabstrich ist die Diagnose deutlich schwieriger. Die Trichomonadenkolpitis geht einher mit erheblichen entzündlich bedingten reaktiven Kernveränderungen, die nach Therapie verschwinden. Dazu gehören intensiv eosinophile Intermediärzellen mit perinukleärem Hof, die an Koilozyten erinnern. Trichomonaden können mit Nacktkernen bei bakterieller Zytolyse verwechselt werden.

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Präparat Nr 8 aus Modul Gynäkologische Zytologie

Topographie / Diagnose

Portio / Follikuläre Zervizitis

Einleitung

Möglicherweise besteht bei dieser speziellen Form der Zervizitis eine Assoziation mit Chlamydieninfektionen. Die Entzündung ist durch ein dichtes lymphozytäres Infiltrat mit grossen Follikeln und hyperplastischen Keimzentren charakterisiert. Die Ausstriche enthalten entsprechend zahlreiche einzeln liegende kleine und grosse Lymphozyten, Keimzentrumszellen und Kerntrümmermakrophagen. Die Entzündungszellen kommen bevorzugt im endozervikalen Abstrich vor, wo sie im Zervixschleim typische Zellstrassen bilden.

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Präparat Nr 9 aus Modul Gynäkologische Zytologie

Topographie / Diagnose

Portio / Radiogene Zellschädigung der Vaginalschleimhaut

Einleitung

Die schwersten Veränderungen treten in Zellen der proliferationsaktiven tiefen Schichten des Vaginalepithels auf. Die Plattenepithelien sind stark vergrössert, wobei im Unterschied zu neoplastischen Veränderungen die Kern-Zytoplasma Relation unverändert ist. Je nach Schweregrad der Strahlenwirkung entwickeln sich Kernschwellung, Riesenkerne, Kernvakuolen, Kernmembranfalten, Pyknosen, Karyolyse und Karyorhexis. Doppel- und Mehrkernigkeit kommt vor allem in Zellen der tieferen Schichten vor. Das Zytoplasma enthält oftmals zahlreiche unterschiedlich grosse Vakuolen. Radiogene Atypien können über viele Jahre unverändert persistieren.

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Präparat Nr 10 aus Modul Gynäkologische Zytologie

Topographie / Diagnose

Portio / Reaktive Veränderungen bei Intrauterinpessar

Einleitung

Im Abstrich von Patientinnen, die eine Intrauterinpessar (IUP) zur Kontrazeption tragen, können zu jedem Zeitpunkt des menstruellen Zyklus Endometriumzellen nachgewiesen werden. Ausserdem finden sich oftmals atypische glanduläre Zellen und dies auch noch Monate nach Entfernung des IUP. Es existieren drei Typen von atypischen Zellen, die assoziiert sind mit einem IUP: hypervakuolisierte endozervikale Zellen, vakuolisierte metaplastische Zellen und endometriale Zellen, die einzeln oder in Gruppen gelagert sind. Im Gegensatz zum Adenokarzinom zeigen die reaktiv veränderten Epithelien keine malignen Kerne und keine Tumordiathese. Im Gegensatz zum Carcinoma in situ sind nur wenige atypische Zellen mit blandem Chromatin vorhanden. Bei Patientinnen mit IUP treten ausserdem gehäuft Infektionen mit Aktinomyceten auf. Bei Dysplasien im metaplastischen Epithel und Atypien im Zylinderepithel wird die Entfernung des IUP und eine erneute zytologische Kontrolle nach 3 Monaten empfohlen. Persistierende zytologische Veränderungen sollten histologisch weiter abgeklärt werden.

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Präparat Nr 11 aus Modul Gynäkologische Zytologie

Topographie / Diagnose

Portio / Atypische Zylinderepithelien bei Gestagentherapie

Einleitung

Endozervixzellen können unter Gestageneinfluss oder als Folge chronischer Reizzustände (Intrauterinpessar) Zellkernveränderungen wie beim endozervikalen Adenocarcinoma in situ ausbilden. Entsprechende klinische Angaben sind unabdingbar für die korrekte Interpretation dieser Veränderungen.

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Präparat Nr 12 aus Modul Gynäkologische Zytologie

Topographie / Diagnose

Portio / Nicht klassifizierbare Plattenepithelien (ASCUS)

Einleitung

Die Kategorie "atypical squamous cells of undetermined significance" der Bethesda Klassifikation umfasst entzündliche, reaktive und nicht klassifizierbare Plattenepithelveränderungen. Die Atypien übersteigen dabei das Mass gewöhnlicher reparativer Veränderungen. In den meisten Fällen sind reife Plattenepithelien betroffen. Nicht klassifizierbare Plattenepithelveränderungen können aber auch in metaplastischen oder atrophen Epithelien angetroffen werden. Die Diagnose ASCUS im atrophen Abstrich kann dann gestellt werden, wenn die Kerne mindestens zweimal so gross sind wie normal und eine deutliche Hyperchromasie zeigen, die Kernkontur bzw. Chromatinverteilung unregelmässig ist oder eine deutliche Pleomorphie in Form von Tadpole Zellen oder spindeligen Zellen vorhanden ist. In solchen Fällen kann nach einer kurzfristigen lokalen Östrogenbehandlung der Abstrich wiederholt werden. Gutartige atrophieassoziierte Veränderungen verschwinden unter Östrogentherapie. Signifikante präkanzeröse Läsionen persistieren hingegen und sind auf dem Hintergrund ausgereifter Zellen besser erkennbar.

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Präparat Nr 13 aus Modul Gynäkologische Zytologie

Topographie / Diagnose

Portio / LSIL: Koilozyten bei HPV Infekt

Einleitung

Die Infektion durch das humane Papillomvirus führt bei den befallenen Plattenepithelzellen zu einem charakteristischen zytopathischen Effekt. Die als Koilozyten bezeichneten infizierten Plattenepithelien sind oft doppel- oder mehrkernig. Die Kerne sind geschrumpft, pyknotisch und hyperchromatisch. Das Zytoplasma zeigt einen perinukleären hellen Hof und einen verdichteten Randwall. Dyskeratozyten mit dichtem orangem Zytoplasma und atypischen dichten oder pynknotischen Kernen weisen ebenfalls auf den HPV Infekt hin. Der nach Papanicolaou gefärbte Ausstrich zeigt nur in 60-80% der HPV Infektionen die klassischen zytologischen Kriterien der HPV Infektion. Umgekehrt kann nur in 50% der Fälle mit dem klasssichen Bild der kondylomatösen Läsion Papillomavirus-DNS nachgewiesen werden.

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Präparat Nr 14 aus Modul Gynäkologische Zytologie

Topographie / Diagnose

Portio / LSIL: leichte Dysplasie des Plattenepithels

Einleitung

Die leichte Dysplasie und koilozytäre Veränderungen werden in der Bethesda Klassifikation eingeteilt als low grade squamous intraepithelial lesion (LSIL). Die zytoplasmatische Ausreifung der leicht dysplastischen Zellen entspricht dem Superficial- bis Intermediärzelltyp. Die Kerne sind leicht vergrössert und entrundet. Das Kernchromatin ist fein granuliert bis leicht vergröbert und regelmässig verteilt. Die Kernmembran kann einzelne leichte Einkerbungen zeigen.

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Präparat Nr 15 aus Modul Gynäkologische Zytologie

Topographie / Diagnose

Portio / HSIL: mittelschwere Dysplasie des Plattenepithels

Einleitung

Die mittelschwere Dysplasie, die schwere Dysplasie und das Carcinoma in situ werden in der Bethesda Klassifikation eingeteilt als high grade squamous intraepithelial lesion (HSIL). Die zytoplasmatische Ausreifung der mässig dysplastischen Zellen entspricht dem Intermediär- bis Parabasalzelltyp. Die Kerne sind grösser als bei der leichten Dysplasie und stärker anfärbbar. Die Entrundung ist ebenfalls stärker ausgeprägt und häufiger vorhanden. Das Kernchromatin ist leicht bis mässig vergröbert und noch regelmässig verteilt. Einzelne Chromozentren können vorkommen. Die Kernmembran ist gelegentlich eingekerbt.
Die zytologischen Bilder stammen von vier verschiedenen Patientinnen.

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Präparat Nr 16 aus Modul Gynäkologische Zytologie

Topographie / Diagnose

Portio / HSIL: schwere Dysplasie des Plattenepithels

Einleitung

Die am wenigsten differenzierten Zellen der schweren Dysplasie entsprechen dem Basalzelltyp. Die Kerne sind grösser als bei der mässigen Dysplasie. Da die Zellen gleichzeitig kleiner sind, erhöht sich die Kern-Zytoplasma Relation deutlich zu Gunsten der Kerne. Die vergrösserten Chromatingranula sind durch bandförmige Chromatinverklumpungen miteinander verbunden. Dadurch entsteht ein typisches Siebmuster. Die Kernmembran ist unregelmässig verdickt und zeigt häufig auch tiefere Einkerbungen.
Die zytologischen Bilder stammen von zwei verschiedenen Patientinnen.

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Präparat Nr 17 aus Modul Gynäkologische Zytologie

Topographie / Diagnose

Portio / HSIL: Carcinoma in situ des Plattenepithels

Einleitung

Das Carcinoma in situ wird in der Bethesda Klassifikation zusammen mit der mittelschweren und der schweren Dysplasie eingeteilt als high grade squamous intraepithelial lesion (HSIL). Im Vergleich zur schweren Dysplasie nehmen Grösse und Hyperchromasie der Kerne weiter zu. Die Zellgrösse entspricht dem Basalzelltyp. Das Chromatin ist grob verklumpt und unregelmässig verteilt. Der Kernhintergrund ist hell. Dadurch entsteht die an ein Leopardenfell erinnernde Kernstruktur. Grosse Nukleolen sind verdächtig auf eine bereits vorhandene Mikroinvasion (zweites Bildbeispiel). Zytologische und histologische Aufnahmen stammen von verschiedenen Patientinnen.

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Präparat Nr 18 aus Modul Gynäkologische Zytologie

Topographie / Diagnose

Portio / Plattenepithelkarzinom der Zervix

Einleitung

Die Tumorzellen liegen einzeln oder in kleinen Verbänden und ganzen Gewebsfragmenten. Die polymorphen Kerne sind vergrössert und enthalten verklumptes unregelmässig verteiltes Chromatin und grosse Nukleolen. Gut differenzierte Karzinome erkennt man am breiten und oft verhornten Zytoplasma. Längliche bis fadenförmige Tumorzellen mit pyknotischen Kernen können als einziger Hinweis auf das Vorliegen eines Karzinoms vorhanden sein. Wenig differenzierte Karzinome haben polymorphe und schlechter erhaltene Kerne. Der Hintergrund ist meist detritisch und oft hämorrhagisch. Ulzeration, Einblutungen und bakterielle Infektionen beeinflussen den Erhaltungszustand und die Art der abgestrichenen Zellen. Ist die Oberfläche eines ulzerierten Karzinoms von einem Fibrinschorf bedeckt, enthalten die Ausstriche lediglich Detritus, Granulozyten und Erythrozyten, aber keine Tumorzellen. Die Sensitivität für die Karzinomdiagnose ist aus diesem Grund geringer als für die Diagnose eines Carcinoma in situ.
Unten werden drei Fallbeispiele mit histologischer Korrelation gezeigt.

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Präparat Nr 19 aus Modul Gynäkologische Zytologie

Topographie / Diagnose

Portio / Nicht klassifizierbare Zylinderepithelien

Einleitung

Hinter atypischen Zylinderepithelien kann sich sowohl eine reaktive als auch eine neoplastische Läsion verbergen. Reaktive Atypie, atypische glanduläre Hyperplasie, Adenocarcinoma in situ und Adenokarzinom können zytologisch nicht immer eindeutig unterschieden werden. Bei deutlichen Atypien und fehlender möglicher Ursache wie Intrauterinpessar, Gestageneinfluss oder chronischem Reizzustand empfiehlt sich eine histologische Abklärung.
Die obersten fünf Bilder zeigen Regenerationsepithel. Die folgenden vier Bilder zeigen chronisch gereiztes Zylinderepithel eines erodierten Zervixschleimhautpolypen. Die untersten drei Bilder zeigen ein endometrioides Adenokarzinom mit histologischer Korrelation.

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Präparat Nr 20 aus Modul Gynäkologische Zytologie

Topographie / Diagnose

Portio / Adenocarcinoma in situ der Zervix uteri

Einleitung

Die Ausstriche des ACIS sind zellreich und enthalten atypische Zylinderzellen mit grossen Kernen. Diese bilden flache Verbände, die in der Aufsicht ein Honigwabenmuster, bei seitlicher Betrachtung ein Palisadenmuster und eine Pseudostratifikation der Kerne erkennen lassen. Die Kerne sind im Vergleich zum normalen Zylinderepithel deutlich grösser und enthalten einen vergrösserten Nukleolus. Eine Hyperchromasie ist nicht immer vorhanden und das granuläre Chromatin ist regelmässig verteilt. Der zytologische Nachweis von atypischen Zylinderepithelien sollte histologisch weiter abgeklärt werden.

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Präparat Nr 21 aus Modul Gynäkologische Zytologie

Topographie / Diagnose

Portio / Diffuses grosszelliges B-Zell Lymphom der Zervix

Einleitung

Maligne Lymphome der Zervix sind selten. Meist handelt es sich um die Manifestation eines generalisierten Lymphoms in der Zervix und nicht um ein primäres Zervixlymphom. Beim diffusen grosszelligen B-Zell Lymphom lassen sich einzeln liegende atypische blastäre Zellen nachweisen, die mindestens zweimal so gross sind wie kleine Lymphozyten. Die Kerne sind vesikulär und enthalten einen solitären zentralen oder mehrere periphere Nukleolen. Ausserdem sind Apoptosen, kleine Lymphozyten, Plasmazellen und Makrophagen zu sehen. Der Ausstrichhintergrund enthält oft Detritus.

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Präparat Nr 22 aus Modul Gynäkologische Zytologie

Topographie / Diagnose

Uterus / Endometrioides Adenokarzinom des Endometrium

Einleitung

Abstriche aus dem Cavum Uteri und der Portio/Zervix-Abstrich, nicht aber die Spülzytologie zeigen einen typischen Exsudathintergrund mit frischen oder zerfallenden Erythrozyten, Fibrin, Zelldetritus und grossen Histiozyten. Im Portioabstrich erscheinen die Karzinomzellen meist einzeln oder in kleinen Gruppen und sind degenerativ verändert. Beim direkten Endometriumabstrich findet man zusammenhängende Zellhaufen, deren zytologischen Details wegen Überlagerungen oft nicht gut zu erkennen sind. Einzeln liegende Zellen kommen vor allem bei wenig differenzierten Karzinomen vor. Die Kerne sind etwa doppelt so gross wie normale Zylinderzellen. Die Chromatinkörnchen sind nie so grob wie beim Plattenepithelkarzinom. Kleine Nukleolen lassen sich meist nachweisen, Makronukleolen jedoch nur in 5% der Fälle. Anomalien der Kernmembran mit Kerben und Nasenbildung kommen vor allem beim wenig differenzierten Karzinom vor.
Indirekte Zeichen für ein Karzinom sind der typische Exsudathintergrund, hoher Aufbau des Vaginalepithels und Endometriumzellen im PC-Abstrich nach der Menopause, sowie Endometriumzellen in der zweiten Zyklushälfte vor der Menopause.

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Präparat Nr 23 aus Modul Gynäkologische Zytologie

Topographie / Diagnose

Uterus / Seröses Adenokarzinom des Endometrium

Einleitung

Die Zellkerne der serösen Adenokarzinome sind in den meisten Fällen hochgradig atypisch. Das Zellbild gleicht entsprechend demjenigen eines wenig differenzierten endometrioiden Adenokarzinoms. Da das seröse Karzinom anders als das endometrioide Karzinom nicht Folge eines Hyperöstrogenismus ist, zeigen die meist postmenopausalen Patientinnen keinen hohen Aufbau des Vaginalepithels im PC-Abstrich.

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Präparat Nr 24 aus Modul Gynäkologische Zytologie

Topographie / Diagnose

Uterus / Adenosarkom des Uterus

Einleitung

Die Sarkome des Uterus umfassen monomorphe Sarkome und gemischte Sarkome. Das Adenosarkom gehört zusammen mit dem malignen Müllerschen Mischtumor (Karzinosarkom) zu den gemischten Sarkomen. Der epitheliale Anteil des Adenosarkoms ist im Gegensatz zum Müllerschen Mischtumor gutartig. Im Frischgewebsausstrich sind die malignen spindelförmigen Zellen des Stromasarkoms erkennbar. Im Gegensatz zum Müllerschen Mischtumor sind aber keine Karzinomzellen nachweisbar. Das zytologische Bild ist entsprechend weniger bunt.

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Präparat Nr 25 aus Modul Gynäkologische Zytologie

Topographie / Diagnose

Ovar / Endometriosezyste des Ovars

Einleitung

Ausstriche von Endometriosezysten enthalten Hämosiderin-beladene Makrophagen vor einem Hintergrund hämolytischer Erythrozyten. Die auskleidenden Endometriumzellen sind nur selten im Ausstrich nachweisbar und bilden kleine Aggregate. Meist sind die Epithelien stark degeneriert. Die Kerne sind klein, rund und hyperchromatisch, das Zytoplasma ist fein vakuolisiert. Die zytologische Diagnose kann nur gestellt werden, wenn Endometriumzellen nachweisbar sind. Ansonsten ist der Befund bei entsprechender klinischer Verdachtsdiagnose mit einer Endometriosezyste vereinbar. Differentialdiagnostisch kann es sich aber auch um eine eingeblutete funktionelle Zyste oder einen zystischen Tumor handeln.

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Präparat Nr 26 aus Modul Gynäkologische Zytologie

Topographie / Diagnose

Ovar / Seröses Zystadenom des Ovars

Einleitung

Der Ausstrich ist zellarm. Die Epithelien sind kubisch bis niedrig-zylindrisch und einzeln oder in flach ausgebreiteten Verbänden gelagert. Die Zellgrenzen sind weniger scharf als beim muzinösen Zystadenom. Die Kerne sind rund und das Chromatin ist fein granulär. Nukleolen sind klein oder fehlen. Das Zytoplasma enthält keinen Schleim und ist nicht vakuolisiert. Der apikale Zellrand trägt Zilien, was das seröse Zystadenom von Granulosazellen einer Follikelzyste unterscheidet. Die Zystenflüssigkeit enthält neben Epithelzellen Schaumzellen, Hämosiderin und ältere Blutbestandteile. Unten werden zwei verschiedene Fälle mit histologischer Korrelation gezeigt.

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Präparat Nr 27 aus Modul Gynäkologische Zytologie

Topographie / Diagnose

Ovar / Muzinöses Zystadenom des Ovars

Einleitung

Die gut erkennbaren Zellgrenzen der hohen schlanken Zylinderzellen bilden bei Aufsicht ein Honigwabenmuster. Das Zytoplasma enthält eine grössere oder mehrere kleine apikale Schleimvakuolen, die den Zellkern zur Seite drängen. Das Chromatin ist fein granulär und regelmässig verteilt. Der Nachweis von Schleimbildung schliesst eine funktionelle Zyste aus. Metastasen von schleimbildenden Adenokarzinomen zeigen eine stärkere Kernpolymorphie und bilden keine regelmässigen Verbände.

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Präparat Nr 28 aus Modul Gynäkologische Zytologie

Topographie / Diagnose

Ovar / Seröser Borderlinetumor des Ovars

Einleitung

Die Zellen von serösen Zystadenomen, serösen Borderlinetumoren und serösen Karzinomen sehen sehr ähnlich aus. Sie unterscheiden sich lediglich durch eine graduelle Zunahme der Atypien, wobei der Borderlinetumor eine Zwischenstellung einnimmt. Die Epithelien sind kubisch bis niedrig zylindrisch und kommen einzeln oder in kleinen Verbänden vor. Gelegentlich bilden sie knospenförmige Proliferate, die in der Zystenflüssigkeit schwimmen. Die Kerne sind leicht vergrössert und polymorph. Einzelne Zellen können prominente Nukleolen enthalten.

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Präparat Nr 29 aus Modul Gynäkologische Zytologie

Topographie / Diagnose

Ovar / Granulosazelltumor des Ovars

Einleitung

Die Ausstriche sind meist zellreich und der Hintergrund ist sauber. Die Tumorzellen bilden lockere oder dichte Verbände, rosettenartige Follikel und charakteristische Call Exner Körperchen. Diese sind gekennzeichnet durch eine amorphe dichte zentrale Struktur und eventuell einen zentralen degenerierten Kern umgeben von Tumorzellen. Call-Exner Körperchen müssen nicht vorhanden sein und können auch in normalen Follikeln oder bei Brenner Tumoren vorkommen. Die Zellen sind meist klein, unscharf begrenzt und haben uniforme runde vesikuläre Kerne mit gut erkennbarem Nukleolus. Typisch, aber nicht immer vorhanden, sind Kaffeebohnenkerne. Brenner Tumoren haben ähnliche Kerne, allerdins sind diese grösser und die Zellen enthalten mehr Zytoplasma. Keimstrangtumoren und reaktive Mesothelien können zytologisch ähnlich aussehen wie Granulosazelltumoren.

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Präparat Nr 30 aus Modul Gynäkologische Zytologie

Topographie / Diagnose

Ovar / Maligner Müllerscher Mischtumor des Ovars

Einleitung

Müllersche Mischtumoren bestehen aus einer epithelialen und einer mesenchymalen Komponente. Die epitheliale Komponente ist in der Regel ein Adenokarzinom. Die Sarkomkomponente kann homolog (Leiomyosarkom, Stromasarkom, Fibrosarkom) oder heterolog (Rhabdomyosarkom, Chondrosarkom...) sein also nicht aus ortsständigem Mesenchym entstammend. Am häufigsten treten diese Tumoren im Uteruscavum auf. Sie können aber auch in anderen Lokalisationen des Genitaltrakts vorkommen. Die Ausstriche enthalten ein buntes Zellbild mit deutlich atypischen Zellen. Wenn neben Karzinomzellen auch atypische mesenchymale Zellen vorhanden sind, kann zytologisch die Diagnose eines malignen Müllerschen Mischtumors gestellt werden.

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Präparat Nr 31 aus Modul Gynäkologische Zytologie

Topographie / Diagnose

Vulva / Vulväre intraepitheliale Neoplasie VIN

Einleitung

Ein normaler Abstrich von der Vulva enthält keine kernhaltigen Zellen. Für die Diagnose der vulvären intraepidermalen Neoplasie entscheidend ist der Nachweis von atypischen Dyskeratosezellen. Die Dyskeratozyten stammen aus den oberen Schichten der Epidermis. Die Kerne sind geschrumpft und hyperchromatisch. Die Chromatinstruktur ist kaum zu erkennen und für die Diagnose nicht relevant. Kernvergrösserung, Zunahme der Kern-Plasma Relation und Polymorphie der Zellen nehmen parallel zum Schweregrad der Dysplasie zu. Im zytologischen Abstrich erscheint die VIN um einen Grad harmloser als auf dem histologischen Schnitt, da der Abstrich nur die Zellen der obersten Hautschichten enthält.

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© Institut für Pathologie Basel / Dr. med. Katharina Glatz-Krieger