HiPaKu-Skript - Basel
© Institut für Pathologie Basel / Dr. med. Katharina Glatz-Krieger
HiPaKu-Skript ist eine druckbare Zusammenfassung des Online-Histopathologiekurses und ersetzt weder HiPaKu noch die Vorlesung oder das Vorlesungsskript.
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Stand: 2024-12-25 17:47:09
Modul: Basel, 3. Bachelor Frühling
Präparat Nr 12 aus Modul Basel, 3. Bachelor Frühling
Topographie / Diagnose
Niere / Disseminierte intravasale Gerinnung
Repetitorium
Morphologische Merkmale:
- Rote Fibrinthromben in Kapillarschlingen der Glomerula, Vas afferens und efferens, peritubulären Kapillaren. Das sollte der Kliniker dem Pathologen mitteilen:
- Grunderkrankung, die zu DIC führen kann.
- Gerinnungsstörung (Blutungstendenz, Thrombosen, Organdysfunktion, veränderte Gerinnungsparameter).
Präparat Nr 33 aus Modul Basel, 3. Bachelor Frühling
Topographie / Diagnose
Uterus / Fibroleiomyom des Uterus
Repetitorium
Morphologische Merkmale:
- Zwei scharf begrenzte Knoten im Myometrium bestehend aus Bündeln glatter Muskulatur.
- Variabler Anteil Fibrose (Kollagenfasern).
- Glatte Muskelzelle: eosinophiles Zytoplasma, längliche Kerne mit abgerundeten Enden (zigarrenförmig).
- Keine signifikanten Zellatypien. (signifikant=bereits in der Übersichtsvergrösserung erkennbar).
- Keine Mitosen.
- Keine Tumornekrosen.
- Das Endometrium über dem Leiomyom ist druckatroph, das übrige Endometrium zeigt Proliferationszeichen.
Das sollte der Kliniker dem Pathologen mitteilen:
- Durchgeführte Hormontherapie
- Orale Kontrazeptiva
- Schwangerschaft
Präparat Nr 39 aus Modul Basel, 3. Bachelor Frühling
Topographie / Diagnose
Uterus / Uterines Leiomyosarkom
Repetitorium
Morphologische Merkmale:
- Tumordurchmesser meist mehr als 10cm.
- Stellenweise unscharfe Begrenzung des Sarkoms zum nicht neoplastischen Myometrium (Fragment oben rechts).
- Die spindeligen Tumorzellen mit längsovalen Kernen und reichlich kräftig eosinophilem Zytoplasma bilden Faszikel ähnlich wie nicht neoplastische glatte Muskulatur.
- Alle drei histologischen Malignitätskriterien sind erfüllt:
- Tumornekrosen.
- Bereits in der Übersicht (10x) erkennbare diffuse signifikante Zellatypien.
- Vermehrt Mitosen: mehr als 10 Mitosen / 10 HPF (40x). Das sollte der Kliniker dem Pathologen mitteilen:
- Alter der Patientin (meist postmenopausal)
- Rasches Wachstum.
- Tumorbedingte Symptomatik: Schmerzen, Dysmenorrhoe, Probleme beim Wasserlösen oder veränderte Stuhlgewohnheiten.
Präparat Nr 51 aus Modul Basel, 3. Bachelor Frühling
Topographie / Diagnose
Lunge / Diffuser Alveolarschaden
Repetitorium
Morphologische Merkmale:
- Überlappende Befunde von exsudativer und proliferativer Phase.
- Exsudative Phase: hyaline Membranen tapezieren die Alveolarsepten aus.
- Proliferative Phase: Proliferation von Typ II Pneumozyten (polygonale Zellen mit reaktiven Atypien) im Alveolarlumen und von (Myo)-Fibroblasten (Spindelzellen) in den Alveolarsepten.
- Organisation der hyalinen Membranen auf den Alveolarsepten durch ein lockeres Granulationsgewebe. Dadurch starke Verbreiterung der Alveolarsepten.
- Schaumzellansammlungen und Erythrozytenextravasate in den Alveolen.
- Partiell organisierter Thrombembolus in einem Lungenarterienast.
Das sollte der Kliniker dem Pathologen mitteilen:
- Zeitpunkt des Erkrankungsbeginns.
- Herdbefund oder diffuse Lungenveränderungen.
- Radiologischer Befund.
- Vermutete Ätiologie des ARDS Bsp. Aspiration, Urämie, Pankreatitis, Schock…
- Zeitpunkt und Zeitdauer einer Beatmungstherapie.
- Erregernachweis.
Praxis-Tipp:
- Bei offener Biopsie von interstitiellen Lungenerkrankungen nicht nur das Zentrum der Veränderung (meist unspezifisches Endstadium), sondern auch Randbereich (aktive Läsion) und Normalgewebe (Referenz) biopsieren.
- Die genaue Klassifikation einer interstitiellen Lungenerkrankung erfordert interdisziplinäres Vorgehen (Einbezug von Radiologen und Pathologen).
Präparat Nr 100 aus Modul Basel, 3. Bachelor Frühling
Topographie / Diagnose
Plazenta / Plazenta accreta
Repetitorium
-
Präparat Nr 147 aus Modul Basel, 3. Bachelor Frühling
Topographie / Diagnose
Zervix / Carcinoma in situ und Plattenepithelkarzinom der Zervix
Repetitorium
Morphologische Merkmale:
- Portio mit vorderer Muttermundslippe, Anteile der hinteren Muttermundslippe und Zervikalkanal.
- Carcinoma in situ der ektozervikalen Schleimhaut und des metaplastischen Plattenepithels im Bereich der Transitionalzone.
- Einwachsen des Carcinoma in situ in vorbestehende endozervikale Drüsenschläuche.
- Invasive solide Tumorzellstränge in desmoplastischem Stroma mit dichtem lymphoplasmazellulärem Entzündungsinfiltrat.
- Zellen des Plattenepithelkarzinoms mit vergrösserten, pleomorphen und hyperchromatischen Zellkernen, reichlich eosinophilem Zytoplasma und deutlichen Zellgrenzen.
- Zylinderepithel der endozervikalen Drüsen ohne Dysplasie. Das sollte der Kliniker dem Pathologen mitteilen:
- Vorbefunde (Dysplasie der Zervixschleimhaut).
- Vorausgegangene Eingriffe (z.B. Konisation oder Kurettage). Praxis-Tip:
- Konisat an der vorderen Muttermundslippe bei 12 Uhr mit Faden markieren.
- Konisate möglichst intakt lassen und nicht inzidieren.
- Fragmentierte Konisate in separaten Gefässen mit genauer Bezeichnung einsenden.
Präparat Nr 148 aus Modul Basel, 3. Bachelor Frühling
Topographie / Diagnose
Endometrium / Hyperplasie des Endometriums
Repetitorium
Morphologische Merkmale:
- Hoch aufgebaute Mukosa.
- Das Verhältnis von Stroma und Drüsen ist zu Gunsten der Drüsen verschoben (Drüsen:Stroma>1:1).
- Die architektonische Komplexität der Drüsen ist in den meisten Fragmenten gering. Viele Drüsen sind zystisch dilatiert oder verzweigt. Keine kribriformen Strukturen.
- Proliferierendes ein- oder mehrreihiges Epithel mit länglichen hellen Kernen und Mitosen.
- Einige Drüsen werden von metaplastischem tubarem Epithel oder Flimmerepithel ausgekleidet. Das sollte der Kliniker dem Pathologen mitteilen:
- Hyperöstrogenismus.
- Medikamentöse Therapie (z.B. Tamoxifen).
- Menopausenstatus.
- Sonographische oder hysteroskopische Befunde.
Präparat Nr 149 aus Modul Basel, 3. Bachelor Frühling
Topographie / Diagnose
Uterus / Endometrioides Adenokarzinom des Uteruscorpus
Repetitorium
Morphologische Merkmale:
- Endomyometranes Gewebsfragment.
- Die rechte Seite des Uteruskavums wird ausgekleidet von flachem atrophem Endometrium. Im Cavum liegt ein Blutkoagel mit nekrotischem Detritus nach vorausgegangener diagnostischer Utersukurettage.
- Anstelle des Endometriums findet sich in der linken Hälfte des Uteruskavums ein Adenokarzinom bestehend aus architektonisch komplexen Drüsen. Die Drüsen liegen teils dos à dos ohne erkennbares Stroma zwischen zwei Drüsenschläuchen.
- Tumorzellverbände infiltrieren die glatte Muskulatur des Myometriums.
- Tumordrüsen ausgekleidet von mehrreihig angeordneten Tumorzellen mit hyperchromatischen polymorphen längsovalen Tumorzellkernen mit zahlreichen Mitosen. Die Morphologie der Tumordrüsen erinnert an proliferatives Endometrium.
- Anmerkung: Typischerweise ist das endometrioide Karzinom des Uterus als Folge des ursächlichen Hyperöstrogenismus assoziiert mit einem hyperplastischen Endometrium (siehe Präparat 148). Im Kurspräparat erscheint hingegen das nicht-neoplastische Endometrium nach vorausgegangener Kurettage atroph. Atrophes Endometrium findet sich sonst charakteristischerweise neben serösen Endometriumkarzinomen postmenopausaler Patientinnen. Das sollte der Kliniker dem Pathologen mitteilen:
- Menopausenstatus.
- Hormonelle Therapie.
Präparat Nr 150 aus Modul Basel, 3. Bachelor Frühling
Topographie / Diagnose
Ovar / Seröses Adenokarzinom des Ovars
Repetitorium
Morphologische Merkmale:
- Rechts sind Restanteile tumorfreier Ovarialrinde mit Corpora albicantia erkennbar.
- Tumorgewebe findet sich auch an der Oberfläche des Ovars.
- Das Tumorgewebe bildet komplex verzweigte Papillen mit fibrovaskulären Stromastielen.
- Mehrreihiges Epithel kleidet die Papillen aus und bildet in den soliden Tumorarealen charakteristische schlitzförmige Spalträume.
- Neoplastische Zellen mit starken Kerngrössenschwankungen, hoher Kern-Plasmarelation, Hyperchromasie der Zellkerne und prominenten Nukleolen. Einzelne bizarre, stark vergrösserte und hyperchromatische Tumorzellkerne.
- Zahlreiche Mitosen.
- Konzentrische Verkalkungen (Psammomkörperchen) sind in diesem Präparat nicht erkennbar.
Das sollte der Kliniker dem Pathologen mitteilen:
- Intraoperativer Befund.
- Tumorbedingter Kapseldurchbruch oder operationsbedingte Kapseleinrisse.
Praxis-Tipp:
- Ovarialtumoren unfixiert einsenden. (Zystenflüssigkeit kann zytologisch untersucht werden).
update 30. August 2012
Präparat Nr 151 aus Modul Basel, 3. Bachelor Frühling
Topographie / Diagnose
Mamma / Fibrös zystische Mastopathie mit Mikroverkalkungen
Repetitorium
Morphologische Merkmale:
- Ausgeprägte Fibrose und zystisch erweiterte Gangstrukturen in organoider Anordnung.
- In der Mitte rechts einige Gänge mit gewöhnlicher intraduktaler Epithelhyperplasie ohne Atypie: Polymorphe, sich überlagernde spindelige Zellen. Fliessende Anordnung der Zellen. Schlitzförmige und irregulär geformte Lumina.
- Herdförmig apokrine Metaplasie des Drüsenepithels: hochprismatische Zellen mit sehr reichlichem feingranulärem eosinophilem Zytoplasma und runden Kernen.
- Rundlicher blauvioletter Mikrokalk in den Azini benigner Drüsenläppchen.
- Kolumnarzellveränderung: erweiterte Drüsen ausgekleidet von hochprismatischem Epithel mit apikalen Nasen (snouts) gefüllt mit Sekret und teilweise assoziiert mit Mikrokalk.
- Im Zentrum des Präparates stark erweiterte Gänge mit intraduktalen peripheren Papillomen.
- Alle Drüsen zeigen eine erhaltene äussere abgeflachte Myoepithelschicht mit hellem Zytoplasma.
Das sollte der Kliniker dem Pathologen mitteilen:
- Karzinomverdacht.
- Radiologischer Befund.
Praxis-Tipp:
- Bei Mikroverkalkungen Röntgenbilder mitschicken.
- Bei Probeexzisionen wegen Mikrokalk und bei nicht palpablen Mammaläsionen sollte keine Schnellschnittuntersuchung verlangt werden. Von Tumoren, die kleiner sind als 1x0.5cm sollte ebenfalls kein Schnellschnitt gemacht werden.
Präparat Nr 152 aus Modul Basel, 3. Bachelor Frühling
Topographie / Diagnose
Mamma / Fibroadenom der Mamma
Repetitorium
Morphologische Merkmale:
- Zwei scharf begrenzte Tumorknoten.
- Biphasischer organoid aufgebauter Tumor bestehend aus kompaktem zellarmem fibroblastärem Stroma, das in konzentrischen Lamellen um verzweigte, miteinander anastomosierende Drüsenschläuche angeordnet ist.
- Die Drüsenschläuche werden durch das Stroma komprimiert.
- Das Stroma erscheint herdförmig bläulich und aufgelockert durch Muzineinlagerungen.
- Stellenweise gewöhnliche intraduktale Epithelproliferation ohne Atypie.
- Die Drüsen werden ausgekleidet von einer inneren kubischen bis hochprismatischen Zellschicht und einer äusseren abgeflachten Myoepithelschicht mit klarem Zytoplasma.
Präparat Nr 153 aus Modul Basel, 3. Bachelor Frühling
Topographie / Diagnose
Mamma / Invasives lobuläres Mammakarzinom
Repetitorium
Morphologische Merkmale:
- Multifokale Infiltrate eines invasiv lobulären Mammakarzinoms: Kleine monomorphe, zytoplasmaarme Tumorzellen bilden einreihige Ketten (gänsemarschartig = Indian files) oder sind konzentrisch um nicht neoplastische Drüsen angeordnet.
- Das Karzinom bildet keine Drüsen.
- Zytologisch blande Tumorzellen mit kleinen runden hellen Kernen.
- Reichlich dichtes desmoplastisches Tumorstroma.
- Lobuläre Neoplasie (=nicht invasiver intralobulärer Karzinomanteil): Neben den zystisch erweiterten Drüsen finden sich Mammaläppchen, deren Azini teilweise leicht vergrössert sind durch Ansammlungen von atypischen Zellen mit vergrösserten Kernen und prominenten Nukleolen. Die Basalmembran der tumorbefallen Azini ist erhalten.
- Nich neoplastisches Mammaparenchym mit Fibrose, erweiterten Gängen ausgekleidet von metaplastischem apokrinem Epithel.
Praxis-Tipp:
- Anzahl und Lokalisation von Tumorherden in einer Skizze einzeichnen!
- Probeexzisate mamillennah, mamillenfern und lateral oder medial mit unterschiedlichen Fäden (kurz-lang) markieren.
- Mastektomiepräparate kranial und lateral oder medial markieren.
Präparat Nr 154 aus Modul Basel, 3. Bachelor Frühling
Topographie / Diagnose
Plazenta / Abortmaterial Frühschwangerschaft (Kurettage)
Repetitorium
Morphologische Merkmale:
- Vergrösserte Plazentarzotten mit hydropischem Zottenstroma.
- Vereinzelt Zytotrophoblasteinschlüsse im Stroma.
- Vorwiegend einschichtiges Zytotrophoblastepithel ohne Atypien und mehrkerniger Synzytiotrophoblast. Physiologische polare Trophoblastproliferate.
- Schwangerschaftsendometrium mit hypersekretorischen sägezahnförmigen Drüsen und bizarren Kernatypien (Arias Stella Phänomen).
- Kein Embryo.
- Keine Anteile der Dezidua.
Das sollte der Kliniker dem Pathologen mitteilen:
- Schwangerschaftsdauer.
- Vorausgegangene Aborte und Geburten.
- Verdacht auf Molenschwangerschaft.
Präparat Nr 155 aus Modul Basel, 3. Bachelor Frühling
Topographie / Diagnose
Plazenta / Blasenmole
Repetitorium
Morphologische Merkmale:
- Stark vergrösserte und verplumpte Plazentarzotten.
- Hydropisch umgewandeltes Zottenstroma ohne Gefässe mit Ausbildung von pseudozystischen Hohlräumen (Blasen)
- Trophoblastinklusionen und Kerntrümmer im Zottenstroma.
- Überschiessend proliferiertes Trophoblastepithel, teils in der gesamten Zirkumferenz der Zotten mit deutlichen Kernatypien. Kein Embryo.
- Deziduafragmente
- Blutkoagel
Das sollte der Kliniker dem Pathologen mitteilen:
- Schwangerschaftsdauer.
- Vorausgegangene Aborte und Geburten.
- Verdacht auf Molenschwangerschaft (beta-HCG Wert).
Präparat Nr 156 aus Modul Basel, 3. Bachelor Frühling
Topographie / Diagnose
Plazenta / Uterus mit normaler Plazenta 11. SSW
Repetitorium
Morphologische Merkmale:
- Myometrium bedeckt von dezidualisiertem Endometriumstroma der Dezidua basalis.
- Invasion des Myometriums durch intermediären extravillösen Trophoblast.
- Fibrinoidschicht.
- Chorionzotten, ein Teil davon verankert mit dem dezidual transformierten Endometrium = Dezidua basalis (Haftzotten).
- Choriondeckplatte.
- Rechts oben Anteile des Chorion laeve.
Praxis-Tipp:
- Die Plazenta sollte unfixiert eingesandt werden. Sie kann über ein bis zwei Tage bei Kühlschrank-Temperatur gelagert werden. Einfrieren und Wieder-Auftauen verursacht ausgeprägte Artefakte und ist abzulehnen.
Die Beurteilung der Plazenta stellt eine unverzichtbare Ergänzung der fetalen Autopsie dar.
© Institut für Pathologie Basel / Dr. med. Katharina Glatz-Krieger