HiPaKu-Skript - Basel
© Institut für Pathologie Basel / Dr. med. Katharina Glatz-Krieger
HiPaKu-Skript ist eine druckbare Zusammenfassung des Online-Histopathologiekurses und ersetzt weder HiPaKu noch die Vorlesung oder das Vorlesungsskript.
HiPaKu wird jährlich überarbeitet (vor Beginn des Wintersemesters). Diese Zusammenfassung wird automatisch aktualisiert.
Stand: 2024-12-25 17:37:26
Modul: Staatsexamen
Präparat Nr aus Modul Staatsexamen
Topographie / Diagnose
Oesophagus, distal / Plattenepithelkarzinom des Ösophagus
Repetitorium
Morphologische Merkmale:
- Polypoides exophytisches Karzinom.
- Tumordurchbruch durch die Lamina muscularis mucosae in die Submukosa.
- Der Tumor bildet anastomosierende solide Zellstränge, die fokal im Zentrum verhornen.
- Tumorzellen mit reichlich glasigem eosinophilem Zytoplasma und scharfen Zellgrenzen mit stachelförmigen Interzellularbrücken. Stark vergrösserte, pleomorphe, hyperchromatische Zellkerne mit prominenten Nukleolen.
- Zwischen den Tumorzellsträngen desmoplastisches Stroma mit dichtem gemischtem Entzündungsinfiltrat.
- Präneoplastisch veränderte Mukosa im Randbereich des Karzinoms mit ausgeprägten Zellatypien in der gesamten Epithelbreite und zahlreichen Mitosen (Carcinoma in situ).
Das sollte der Kliniker dem Pathologen mitteilen:
- Stagingbefunde.
- Genaue Tumorlokalisation.
- Neoadjuvante Therapie.
Praxis-Tipp:
- Falls das Präparat eröffnet wird, Tumor vor dem Öffnen palpieren und Ösophagus auf der gegenüberliegenden Seite eröffnen. Eröffnetes Präparat auf Styropor aufspannen.
- Proximales Ende des Resektates mit Faden markieren.
Präparat Nr 2 aus Modul Staatsexamen
Topographie / Diagnose
Arteria coronaris / Koronarsklerose mit Thrombose
Repetitorium
Morphologische Merkmale:
- Atherom mit fibröser Deckplatte.
- Exzentrische Lumeneinengung durch Verdickung der Intima.
- Organisierender geschichteter Abscheidungsthrombus über Defekt in der fibrösen Deckplatte. Der Thrombus enthält zusätzlich Atherombestandteile (Cholesterinkristalle und nekrotischer Detritus).
Das sollte der Kliniker dem Pathologen mitteilen:
- Angina pectoris.
- Myokardinfarkt (wann?).
- Rhythmusstörungen.
- plötzlicher Herztod.
- Risikofaktoren für Atherosklerose.
Präparat Nr 4 aus Modul Staatsexamen
Topographie / Diagnose
Leber / Aethylische Leberzirrhose
Repetitorium
Morphologische Merkmale:
- Zerstörte Läppchenarchitektur mit diffusem feinknotigem Umbau des Leberparenchyms.
- Breite Fibrosebänder mit Ductulusproliferation und gemischter Entzündung.
- Perivenuläre Fibrose und perizelluläre Maschendrahtfibrose in Zone 3.
- Verminderte Anzahl Zentralvenen.
- Mallory-Denk Körperchen.
- Megamitochondrien.
- Hydropische Zellschwellung.
- Überwiegend makrovesikuläre, teils gemischttropfige Verfettung der Leberzellen.
- Intralobuläre Infiltrate neutrophiler Granulozyten (alkoholische Steatohepatitis: grobtropfige Verfettung, Maschendrahtfibrose und intralobuläre neutrophile Granuloyzten).
Das sollte der Kliniker dem Pathologen mitteilen:
- Aktueller oder sistierter Alkoholabusus (zur Unterscheidung von einer fortgeschrittenen nicht alkoholischen Steatohepatitis=NASH).
- Mögliche andere Gründe für eine Leberzirrhose (Virusserologie, Hämochromatose, PBC/PSC, Autoimmunhepatitis).
- Zeichen der portalen Hypertension.
- Medikamenteneinnahme.
Präparat Nr 5 aus Modul Staatsexamen
Topographie / Diagnose
Herz links / Akuter Myokardinfarkt
Repetitorium
Morphologische Merkmale:
Das Präparat stammt von einer 90 jährigen Patientin.
Makroskopie: schwere stenosierende Koronarsklerose mit frischem thrombotischem Verschluss des Ramus interventricularis anterior der linken Koronararterie. 8x9cm grosser akuter transmuraler anteroseptaler Myokardinfarkt.
- Oben auf dem histologischen Präparat ist ein Querschnitt durch den Papillarmuskel zu sehen, unten auf dem Präparat ein tangentialer Schnitt durch die Myokardvorderwand
- Papillarmuskel und Vorderwand zeigen territoriale Koagulationsnekrosen, welche vom Rand her von neutrophilen Granulozyten infiltriert werden (blauer Saum).
- Ein Teil der neutrophilen Granulozyten ist bereits zerfallen (Kerntrümmer)
- Das nekrotische Myokard ist erkennbar an seiner dunkleren Färbung (Hypereosinophilie) und einer Abblassung oder dem Verschwinden der Zellkerne.
- Herzmuskelzellen mit Kontraktionsbandnekrosen vor allem in den Randbereichen des Infarktareals.
- Die unmittelbar subendokardial gelegenen Herzmuskelzellen des Papillarmuskels sind vital (erhaltene Zellkerne), zeigen aber ein blasig vakuolisiertes und aufgehelltes Sarkoplasma (=tubuläre Degeneration) als Zeichen eines chronischen Sauerstoffmangels (sogenannte Holundermarkzellen).
- Nebenbefund: Amorphe azelluläre Amyloidablagerungen in den Gefässwänden der intramyokardialen Arterien. (Senile kardiovaskuläre Amyloidose).
Das sollte der Kliniker dem Pathologen mitteilen:
- Bekannte koronare Herzkrankheit
- Zeitpunkt des Infarktereignisses
- Rhythmusstörungen
- Resultat der Koronarangiographie
- Koronare Interventionen (Thrombolyse, PTCA…)
update 30. August 2014
Präparat Nr 8 aus Modul Staatsexamen
Topographie / Diagnose
Niere / Diabetische noduläre Glomerulosklerose
Repetitorium
Morphologische Merkmale:
- Verbreiterung des Mesangiums mit Ausbildung von Knoten(noduläre Glomerulosklerose).
- Exsudative Läsionen: Hyaline Schlingenkappen (Proteinthromben in Glomerulumschlingen, im virtuellen Präparat nicht sichtbar) und Kapseltropfen (Proteinablagerungen im Bowman’schen Kapselraum).
- Arteriolosklerose von Vas afferens und efferens (Gefässwandhyalinose durch Ablagerung von Plasmaproteinen und Lipiden in der Gefässwand).
- Intrarenale Atherosklerose.
- Verdickte Basalmembranen der peritubulären Kapillaren.
- Verbreiterung der tubulären Basalmembran.
- Tubulusatrophie mit interstitieller Fibrose und Begleitentzündung.
Das sollte der Kliniker dem Pathologen mitteilen:
- Diabetestyp.
- Dauer der Erkrankung.
- Nierenfunktion.
- Proteinurie (Ausmass, Dauer).
- Hämaturie.
- Arterielle Hypertonie.
- Medikamenteneinnahme.
Präparat Nr 9 aus Modul Staatsexamen
Topographie / Diagnose
Herz rechts / ATTR-Amyloidose des Myokards
Repetitorium
Morphologische Merkmale:
- Homogene, zellfreie, extrazelluläre, netzförmige perizelluläre Ablagerungen von kongorotem (2. Präparatlink) Material (abnorme Doppelbrechungsfarbe bei Polarisation: flaschengrün, orange oder gelb statt weiss) im Myokard.
- Das abgelagerte Amyloidprotein entspricht immunhistochemisch ATTR-Amyloid (3. Präparatlink). Das abgelagerte Protein färbt sich mit einem Antikörper gegen Transthyretin braunrot an. Das sollte der Kliniker dem Pathologen mitteilen:
- Klinischer Verdacht auf Amyloidose.
- Grunderkrankung: chronische entzündliche Erkrankung (AA Amyloidose), Plasmazellerkrankung (z.B. Plasmazellmyelom, monoklonale Gammopathie, M. Waldenström).
- Hinweise auf systemische Amyloidose: Herzinsuffizienz, Hepatomegalie, CTS, autonome Neuropathie, Nephrotisches Syndrom, pathologische Serum- oder Urinimmunelektrophorese). Praxis-Tipp:
- Zur Beschleunigung der Diagnostik den klinischen Verdacht auf eine Amyloidose auf dem Anmeldezettel vermerken (Kongorotfärbung wird in diesem Fall vom Labor automatisch durchgeführt).
- Bei Verdacht auf systemische Amyloidose: Zuerst Fettgewebsaspiration. Bei fehlendem Nachweis von Amyloid im Fettgewebsaspirat Rektumbiopsie mit Submukosa oder Biopsie eines betroffenen Organs.
update 30. August 2016
Präparat Nr 12 aus Modul Staatsexamen
Topographie / Diagnose
Niere / Disseminierte intravasale Gerinnung
Repetitorium
Morphologische Merkmale:
- Rote Fibrinthromben in Kapillarschlingen der Glomerula, Vas afferens und efferens, peritubulären Kapillaren. Das sollte der Kliniker dem Pathologen mitteilen:
- Grunderkrankung, die zu DIC führen kann.
- Gerinnungsstörung (Blutungstendenz, Thrombosen, Organdysfunktion, veränderte Gerinnungsparameter).
Präparat Nr 17 aus Modul Staatsexamen
Topographie / Diagnose
Ileum terminal / Morbus Crohn
Repetitorium
Morphologische Merkmale:
- Architekturstörung: Verplumpung und Abflachung der Dünndarmzotten. Verzweigte Krypten.
- Transmurale Entzündungsinfiltrate mit Lymphfollikelbildung.
- Zahlreiche epitheloid-riesenzellige Granulome in allen Wandschichten.
- Schlitzförmige fissurale Ulzera mit Vernarbung der umgebenden Submukosa.
- Verdichtetes lymphoplasmazelluläres Entzündungsinfiltrat in der Lamina proria.
Neutrophile Granulozyten in der Lamina propria (aktive Entzündung) und Gewebseosinophilie (vermehrte eosinophile Granulozyten in der Lamina propria).
Das sollte der Kliniker dem Pathologen mitteilen:
- Bekannter Morbus Crohn und Datum der Erstdiagnose.
- Verteilung der entzündlichen Läsionen im Gastrointestinaltrakt.
- Symptomatik.
- Therapie (Art und Zeitdauer).
- Verdacht auf dysplastische Herde/Adenom.
- Mögliche Differentialdiagnosen (Ischämie, NSAR). Praxis-Tipp:
- Proben aus verschiedenen Regionen des Gastrointestinaltraktes in separaten Gefässen einsenden und genaue Entnahmestellen in Schemazeichnung eintragen.
Präparat Nr 18 aus Modul Staatsexamen
Topographie / Diagnose
Magenantrum / Florides chronisches Magenulkus
Repetitorium
Morphologische Merkmale:
- Antrumschleimhaut mit chronischer Gastritis am oberen Rand des Ulkus.
- Duodenalschleimhaut mit Brunner'schen Drüsen am unteren Rand des Ulkus.
- Schichtung: Detritus, oranges Quellungsfibrinoid, Granulationsgewebe, Narbe.
- Im Ulkusgrund arrodierte Arterie mit Intimafibrose und Abscheidungsthrombus.
Das sollte der Kliniker dem Pathologen mitteilen:
- Karzinomverdacht.
- Einnahme von NSAR, Säureblockern oder Antibiotika.
- Bekannte HP Gastritis oder Typ C Gastritis.
Präparat Nr 21 aus Modul Staatsexamen
Topographie / Diagnose
Niere / Polyarteriitis nodosa Makroform
Repetitorium
Morphologische Merkmale:
- Unauffällige Glomerula.
- Grössere intrarenale Arterien mit teils zirkulären, teils segmentalen, transmuralen fibrinoiden Gefässwandnekrosen und gemischtem transmuralem Entzündungsinfiltrat.
- Gefässveränderungen unterschiedlichen Alters (frische Nekrosen, Granulationsgewebsbildung, Narben).
- Frische Tubulusnekrosen (abgeblasste Kerne) im Versorgungsbereich der entzündeten Arterien.
Das sollte der Kliniker dem Pathologen mitteilen:
- Hypertonie.
- Extrarenale Manifestationen.
- Grunderkrankungen wie Autoimmunerkrankung, Infekt, Neoplasie, Intoxikation.
- Medikamente.
- Serologie.
Praxis-Tipp:
- Zur genauen Klassifikation der Vaskulitis sollten Kliniker und Pathologe telefonischen Kontakt aufnehmen.
- Bei Verdacht auf Vaskulitis immer ANCA bestimmen.
Präparat Nr 25 aus Modul Staatsexamen
Topographie / Diagnose
Lymphknoten, inguinal / Sarkoidose des Lymphknotens
Repetitorium
Morphologische Merkmale:
- Wenig erhaltenes Lymphknotengewebe (blau).
- Konfluierende Granulome aus grossleibigen Epitheloidzellen.
- Wenige mehrkernige Riesenzellen.
- Kleinere Nekroseareale im Zentrum grösserer Granulome. (Die Nekrosen sind untypisch für die Sarkoidose, können aber bei grossen Granulomen gelegentlich vorkommen).
- Perigranulomatöse Fibrose. Das sollte der Kliniker dem Pathologen mitteilen:
- Weitere Organmanifestationen, insbesondere Lungenbefund.
- Vorliegen einer anderen Grunderkrankung, die mit Granulombildung einhergehen kann.
- Resultat der Bronchoalveolären Lavage (HS Quotient).
Präparat Nr 28 aus Modul Staatsexamen
Topographie / Diagnose
Haut, Rumpf / Naevuszellnaevus vom Compoundtyp (common naevus)
Repetitorium
Morphologische Merkmale:
- Symmetrischer leicht exophytischer Tumor.
- Die Tumorzellen bilden Nester in der Epidermis und in der Dermis (=dermoepidermaler bzw. compound Naevus).
- Oberflächliche Tumorzellen enthalten teilweise körniges braunes Melaninpigment.
- Angrenzend an die pigmentierten Zellnester sind Melanophagen erkennbar, deren Zytplasma mit Melaningranula angefüllt sind.
- Die oberflächlichen Naevuszellen zeigen reichlich helles, teils pigmentiertes Zytoplasma und helle ovale Kerne mit kleinen, deutlich erkennbaren Nukleolen. Zur Tiefe hin werden die Naevuszellen kleiner, haben weniger Zytoplasma und dunkle kleine Kerne ohne gut erkennbaren Nucleolus. Die Zellnester werden zur Tiefe hin ebenfalls kleiner (=Ausreifung).
- Keine Mitosen, keine Zellatypien.
Das sollte der Kliniker dem Pathologen mitteilen:
- Genaue Tumorlokalisation (lokalisationsspezifische morphologische Eigenheiten von Naevi).
- Kongenitaler oder erworbener Naevus.
- Melanompatient.
- Melanomverdacht (ABDCE Regel, EFG Regel).
- Kürzlich vorausgegangene UV Bestrahlung oder mechanische Irritation (kann melanomartige Veränderungen verursachen).
- Rezidiv (kann ein Melanom imitieren).
Präparat Nr 29 aus Modul Staatsexamen
Topographie / Diagnose
Haut, untere Extremität / Malignes Melanom vom superfiziell spreitenden Typ
Repetitorium
Morphologische Merkmale:
- Stark asymmetrischer, unregelmässig pigmentierter dermoepidermaler melanozytärer Tumor.
- Wechselnd Akanthose und Atrophie (Consumption) der Epidermis mit langstreckiger Ulzeration des Epithels im Bereich der grössten Tumordicke.
- Die epidermale Melanomkomponente besteht aus in der Epidermis aufsteigenden atypischen Melanozyten (=pagetoide Ausbreitung) und unterschiedlich grossen Zellnestern durchmischt mit Melanophagen.
- Epidermale Komponente breiter als dermale Komponente (SSM)
- Verschieden grosse, teils konfluierende (Sheets) Tumorzellnester in der Dermis.
- Fehlende Ausreifung zur Tiefe hin (keine Abnahme der Zellgrösse, der Grösse der Zellnester oder der Pigmentierung zur Tiefe).
- Tumorinfiltration der retikulären Dermis (Clark Level IV)
- Wichtige Malignitätskriterien bei melanozytären Tumoren: Kombination von schweren zytologischen Atypien und zahlreichen Mitosen in dermalen Tumorzellen.
- Epitheloide rund-ovale Tumorzellen mit reichlich Zytoplasma mit unterschiedlich starker Pigmentierung der unterschiedlichen Tumorzellklone. Grosse hyperchromatische Zellkerne mit einem oder mehreren prominenten eosinophilen Nukleolen.
- Fokale Ansammlungen von stark pigmentierten Melanophagen in der dermalen Tumorkomponente.
- Unregelmässig verteiltes dermales tumorinfiltrierendes lymphoplasmazelluläres Entzündungsinfiltrat.
- Links auf dem Präparat sind unterhalb des Melanoms dermale Reste eines vorbestehenden gewöhnlichen Naevuszellnaevus erkennbar. Naevuszellen deutlich kleiner und zytoplasmaärmer mit kaum erkennbaren Nukleolen.
- Solare Elastose (chronische UV-Schädigung).
Das sollte der Kliniker dem Pathologen mitteilen:
- Klinischer Melanomverdacht (ABDCE Regel, EFG Regel).
- Genaue Tumorlokalisation.
- Vorbestehende, neu entstandene oder sich verändernde Läsion.
- Metastase oder Primärtumor.
- Positive Eigenanamnese oder Familienanamnese bezüglich Melanom.
Praxis-Tipp:
- Bei melanomverdächtigen Läsionen wird primär die vollständige Exzisionsbiopsie empfohlen. Die Inzisionsbiopsie bleibt grossen Läsionen an kritischen Lokalisationen (Gesicht, akral) vorbehalten.
- Seitenmarkierung am besten mit Skizze für die genaue Orientierung der Resektionsränder.
update 21. April 2017
Präparat Nr 30 aus Modul Staatsexamen
Topographie / Diagnose
Haut, Kopf / Basalzellkarzinom
Repetitorium
Morphologische Merkmale:
- Fokale oberflächliche Ulzeration bzw. Erosion der Epidermis über dem Tumor.
- Solide blaue Tumorzellplatten in der Dermis, teils mit Kontakt zur Epidermis.
- Die zytoplasmaarmen Tumorzellen ähneln Basalzellen der Epidermis.
- Palisadenförmige Anordnung der Tumorzellen am Rand der Zellplatten.
- Retraktionsartefakt zwischen Tumor und Stroma.
- Tumorstroma bestehend aus Fibroblasten, lockeren Kollagenfasern, hellblauen Muzineinlagerungen und chronischem Entzündungsinfiltrat.
- Im Zentrum einzelner Tumorzellplatten Verhornung, Tumornekrosen oder Hohlraumbildungen.
- Die Dermis in der tumorfreien Haut zeigt eine deutliche solare Elastose als Zeichen der chronischen UV Schädigung.
- Markierung des seitlichen Resektionsrandes mit blauer bzw. grüner Tusche zur Beurteilung der Resektionsränder (RR tumorfrei? Abstand zum RR?) Das sollte der Kliniker dem Pathologen mitteilen:
- Genaue Lokalisation.
- Rezidiv. Praxis-Tipp:
- Seitenmarkierung am besten mit Skizze für die genaue Orientierung der Resektionsränder.
- Ein Sicherheitsabstand von 1 bis 4 mm ist bei Basalzellkarzinomen in der Regel ausreichend.
- Oberflächliche, mikronoduläre und sklerodermiforme Basalzellkarzinome sollten wegen hoher Rezidivneigung unbedingt im Gesunden entfernt werden.
- Schnellschnittuntersuchungen der Resektionsränder können vielfach ein einzeitiges Vorgehen ermöglichen.
update 1. September 2015
Präparat Nr 34 aus Modul Staatsexamen
Topographie / Diagnose
Kolon descendens / Tubulovillöses Kolonschleimhautadenom (high grade)
Repetitorium
Morphologische Merkmale:
- Ein polypoides Kolonschleimhautfragment.
- An der Abtragungsstelle rechts unten (Kauterartefakte) erkennt man wenige nicht dysplastisch veränderte Kolonkrypten mit muzinhaltigen Becherzellen.
- Intakte Lamina muscularis mucosae.
- Das Adenom besteht teilweise aus langen fingerförmigen verzweigten villösen Strukturen und kürzeren unverzweigten Tubuli.
- Low grade Dysplasie (ca. 95%): Das Epithel der mässiggradig dysplastisch veränderten Drüsen zeigt vermehrte, vergrösserte, mehrreihig angeordnete stiftförmige Kerne mit leicht vergröbertem Chromatin und verminderter intrazytoplasmatische Schleimbildung. Die Zellpolarität ist erhalten (parallele Ausrichtung der Zellkerne zueinander, senkrecht zur Basalmembran).
- High grade Dysplasie (ca. 5%): Im Zentrum des Adenoms findet sich ein kleines Areal mit high grade Dysplasie: dysplastisch veränderter Drüsen mit kribriformer Architektur (Tubulus mit multiplen Lumina gesäumt von dysplastischen Zellen) und grösseren, abgerundeten Zellkernen teilweise in allen Epithellagen. Die Lumina der kribriformen Drüsen enthalten apoptotische Zelltrümmer und nekrotischen Detritus. Das sollte der Kliniker dem Pathologen mitteilen:
- Vorliegen einer entzündlichen Darmerkrankung (Colitis ulcerosa, Crohn).
- Anzahl und genaue Lokalisation der Adenome.
- Verdacht auf hereditäres Kolonkarzinom.
update 21. August 2014
Präparat Nr 35 aus Modul Staatsexamen
Topographie / Diagnose
Kolon Sigma / Adenokarzinom des Kolons (low grade)
Repetitorium
Morphologische Merkmale:
- Die Karzinomdrüsen sind unregelmässig verzweigt und bilden teils kribriforme Strukturen.
- Tumordrüsen infiltrieren Submukosa und Muscularis propria der Kolonwand (Infiltration der Muscularis propria=pT2).
- Die Karzinomdrüsen sind teilweise umgeben von zellarmem desmoplastischem Stroma und einem dichten gemischten Entzündungsinfiltrat.
- Ektatische Tumordrüsen sind gefüllt mit nekrotischem Zelldetritus.
- Sich gegenseitig überlagernde, abgerundete, vergrösserte und hyperchromatische Tumorzellkerne.
- Stark verminderte Schleimbildung in den Tumorzellen. Das sollte der Kliniker dem Pathologen mitteilen:
- Lokalisation des Karzinoms.
- Vorliegen einer entzündlichen Darmerkrankung (Colitis ulcerosa, Crohn).
- Hereditäres Kolonkarzinom (HNPCC oder adenomatöse Polypose, Familienanamnese). Praxis-Tipp:
- Resektat sofort frisch und uneröffnet einsenden.
- Falls das Präparat eröffnet wird, Tumor vor dem Öffnen palpieren und Darm auf der gegenüberliegenden Seite eröffnen.
- Tiefen Weichgewebsresektionsrand mit Faden markieren.
Präparat Nr 36 aus Modul Staatsexamen
Topographie / Diagnose
Prostata / Adenokarzinom der Prostata
Repetitorium
Morphologische Merkmale:
- Normale Prostatadrüsen mit grossen Lumina angeordnet in Läppchen. Das Epithel bildet Falten und besteht aus einer inneren hochprismatischen sekretorischen Zellschicht und einer äusseren Schicht flacher Myoepithelien.
- Herde kleiner Karzinomdrüsen ohne Basalzellschicht.
- Fehlende lobuläre Anordnung der Karzinomdrüsen.
- Konfluierende Drüsen bilden kribriforme Muster.
- Karzinomzellen mit stark erhöhter Kern-Zytoplasmarelation und hyperchromatischen Zellkernen mit grossen eosinophilen Nukleolen.
- Wenig differenzierte Karzinomanteile ohne erkennbare Drüsenbildung.
- Perineuralscheideninvasion.
- Links oben im Präparat finden sich Anteile der Samenblase mit polymorphem Epithel und gelben Lipofuszinpigmenteinlagerungen.
- Unterhalb der Samenblase sind von flachem Endothel ausgekleidete Lymphgefässe mit Karzinominfiltraten erkennbar (Lymphangiosis carcinomatosa).
- Der mit schwarzer Tusche markierte Resektionsrand in der unteren Hälfte des Präparates ist tumorfrei.
Das sollte der Kliniker dem Pathologen mitteilen:
- Vorausgegangene Hormontherapie oder Strahlentherapie (Veränderte Morphologie, Grading nicht möglich).
- Höhe des PSA.
- Befund der vorausgegangenen Stanzbiopsie.
Präparat Nr 37 aus Modul Staatsexamen
Topographie / Diagnose
Mamma / Invasives Mammakarziom ohne besonderen Typ (Syn. invasives duktales Mammakarzinom)
Repetitorium
Morphologische Merkmale:
- Invasives duktales Karzinom mit desmoplastischem Stroma rechts unten im Präparat.
- Die Karzinominfiltrate bestehen aus schmalen soliden Zellsträngen, die keine Drüsenlumina ausbilden. Eine Myoepithelschicht fehlt. Kein assoziierter Mikrokalk.
- Mässig zahlreiche Mitosefiguren und Apoptosen.
- Die Karzinomzellen sind deutlich grösser als die normalen sekretorischen Zellen der nicht neoplastischen Drüsenazini. Die vesikulären Zellkerne sind vergrössert, pleomorph und hyperchromatisch. Die Kernmembran ist teils irregulär. Die Tumorzellkerne enthalten prominente eosinophile Nukleolen.
- Das Zytoplasma einiger Tumorzellen enthält runde bis ovale hyaline Globuli, teils umgeben von einem Halo (unspezifischer Befund).
- Das Karzinom ist gering differenziert: B.R.E. Grad 3; Score 8: 3, 3, 2. Keine Drüsenbildung: Score 3 Starke Zellatypien: Score 3 <10 Mitosen/10 HPF: Score 2
- In den bindegewebigen Ausläufern dilatierte Gangstrukturen mit peritumoralem duktalem Carcinoma in situ mit hohem Kernmalignitätsgrad (Grad 3, kribriformer und solider Typ mit Komedonekrosen, kein assoziierter Mikrokalk). Erhaltene Myoepithelschicht im Bereich des in situ Karzinoms.
- Läppchenkanzerisierung (Ausbreitung des Karzinoms in den Azini der Drüsenläppchen).
- Peritumorale Arterie mit assoziiertem dilatiertem Lymphgefäss mit intraluminalem Tumor (Lymphangiosis carcinomatosa).
- Tumorfernes Mammaparenchym mit leichter Fibrose.
- Spärlich Mikrokalk assoziiert mit benignen Drüsenazini. Das sollte der Kliniker dem Pathologen mitteilen:
- Radiologischer Befund.
- Ergebnis vorausgegangener Untersuchungen (Zytologie, Stanzbiopsie). Praxis-Tipp:
- Anzahl und Lokalisation von Tumorherden in einer Skizze einzeichnen!
- Probeexzisate in drei Dimensionen (mammillennah, mammillenfern und lateral oder medial) mit unterschiedlichen Fäden (kurz-lang) markieren.
- Mastektomiepräparate kranial und lateral bzw. medial markieren.
update 20. August 2017
Präparat Nr 40 aus Modul Staatsexamen
Topographie / Diagnose
Knochen, Wirbelsäule / Prostatakarzinom: Knochenmetastase
Repetitorium
Morphologische Merkmale:
- Fehlen von blutbildendem Knochenmark.
- Infiltration des Knochemarks durch kleine dichtgepackte, kribriforme Strukturen ausbildende Karzinomdrüsen.
- Osteplastische Metastase: Faserknochenneubildung zwischen vorbestehenden Trabekeln.
- Anhand der Histologie kann lediglich die Diagnose einer Metastase eines Adenokarzinoms gestellt werden. Kleine, solide Verbände bildende Tumordrüsen und grosse Nukleolen sind typisch für ein Prostatakarzinom. Die Diagnose muss aber durch den Vergleich mit der Morphologie des Primärtumors oder eine Immunhistochemische Untersuchung (PSA, PSAP) bestätigt werden.
Das sollte der Kliniker dem Pathologen mitteilen:
- Vermuteter Primärtumorsitz (gezielte immunhistochemische Untersuchungen).
- Vorausgegangene Therapie.
Präparat Nr 41 aus Modul Staatsexamen
Topographie / Diagnose
Herz links / Subakuter transmuraler Myokardinfarkt
Repetitorium
Morphologische Merkmale:
- Transmuraler Schnitt der linken Herzkammer. Oben: epikardiales Fettgewebe. Unten: Trabekel ausgekleidet von Endokard.
- Unmittelbar subendokardial erhaltenes vitales Myokard.
- Koagulationsnekrose (Hypereosinophilie, fehlende oder abgeblasste Zellkerne) ohne granulozytäres Entzündungsinfiltrat.
- Die Koagulationsnekrose wird auf allen Seiten gesäumt von einem breiten Granulationsgewebssaum mit Gefässen, Entzündungszellen (v.a. Makrophagen mit gelbbraunem Siderinpigment und Lipofuszinpigment, wenig Lymphozyten und Plasmazellen) und Fibroblasten.
- Subepikardial helleres vitales Myokard mit erhaltenen Zellkernen.
- Koagulationsnekrose und Granulationsgewebssaum machen mehr als 50% der Herzwanddicke aus (=transmuraler Infarkt).
Das sollte der Kliniker dem Pathologen mitteilen:
- Abgelaufener Myokardinfarkt (Zeitpunkt).
update 21. August 2014
Präparat Nr 45 aus Modul Staatsexamen
Topographie / Diagnose
Arteria temporalis / Riesenzellarteriitis
Repetitorium
Achtung: das erste und das zweite virtuelle Präparat sind Prüfungsstoff (HE Färbung und Elastica van Gieson Färbung desselben Präparates).
Morphologische Merkmale:
- Arteriensegment mit dichten, zirkulären lymphohistioplasmazellulären Entzündungsinfiltraten mit Beteiligung neutrophiler Granulozyten in allen Wandschichten (Adventitia, Media und Intima).
- Histiozyten und mehrkernige Riesenzellen finden sich bevorzugt entlang der Lamina elastica interna. Die Riesenzellen enthalten teilweise phagozytierte Fragmente der Lamina elastica interna.
- Fragmentierung, Abblassung und herdförmig Zerstörung der Lamina elastica interna über längere Strecken (EvG Färbung).
- Ausgeprägte Intimafibrose mit mit dichten Infiltraten zerfallender neutrophiler Granulozyten.
- Das Gefässlumen partiell obliterierender frischer Gerinnungsthrombus. Das sollte der Kliniker dem Pathologen mitteilen:
- Vorliegen typischer Symptome und Befunde.
- Polymyalgia rheumatica.
- Steroidtherapie (Zeitpunkt des Beginns, Dosierung).
- Befall anderer Gefässe (Befunde der Bildgebung)
- Rezidiv oder Erstbefund.
update 29.8.2017
Präparat Nr 49 aus Modul Staatsexamen
Topographie / Diagnose
Lunge / Bronchopneumonie
Repetitorium
Morphologische Merkmale:
- Herdförmig unterschiedlich stark ausgeprägte Entzündung.
- Alveolen gefüllt mit hell-eosinophiler Ödemflüssigkeit oder neutrophilen Granulozyten, Erythrozyten und wenig Fibrin.
- Haufen von blauen kokkoiden Bakterien in einigen Alveolen.
- Gefässhyperämie der Alveolarwandkapillaren.
- Im Zentrum des Pneumonieherdes ist wenig aspiriertes Fremdmaterial umgeben von Bakterien in den Alveolen erkennbar. Das sollte der Kliniker dem Pathologen mitteilen:
- Erregernachweis.
Präparat Nr 51 aus Modul Staatsexamen
Topographie / Diagnose
Lunge / Diffuser Alveolarschaden
Repetitorium
Morphologische Merkmale:
- Überlappende Befunde von exsudativer und proliferativer Phase.
- Exsudative Phase: hyaline Membranen tapezieren die Alveolarsepten aus.
- Proliferative Phase: Proliferation von Typ II Pneumozyten (polygonale Zellen mit reaktiven Atypien) im Alveolarlumen und von (Myo)-Fibroblasten (Spindelzellen) in den Alveolarsepten.
- Organisation der hyalinen Membranen auf den Alveolarsepten durch ein lockeres Granulationsgewebe. Dadurch starke Verbreiterung der Alveolarsepten.
- Schaumzellansammlungen und Erythrozytenextravasate in den Alveolen.
- Partiell organisierter Thrombembolus in einem Lungenarterienast.
Das sollte der Kliniker dem Pathologen mitteilen:
- Zeitpunkt des Erkrankungsbeginns.
- Herdbefund oder diffuse Lungenveränderungen.
- Radiologischer Befund.
- Vermutete Ätiologie des ARDS Bsp. Aspiration, Urämie, Pankreatitis, Schock…
- Zeitpunkt und Zeitdauer einer Beatmungstherapie.
- Erregernachweis.
Praxis-Tipp:
- Bei offener Biopsie von interstitiellen Lungenerkrankungen nicht nur das Zentrum der Veränderung (meist unspezifisches Endstadium), sondern auch Randbereich (aktive Läsion) und Normalgewebe (Referenz) biopsieren.
- Die genaue Klassifikation einer interstitiellen Lungenerkrankung erfordert interdisziplinäres Vorgehen (Einbezug von Radiologen und Pathologen).
Präparat Nr 56 aus Modul Staatsexamen
Topographie / Diagnose
Lunge / Lungentuberkulose
Repetitorium
Morphologische Merkmale:
- Tuberkulöse Herde ausgehend von vollständig oder partiell entzündlich zerstörten Bronchiolen in unmittelbarer Nachbarschaft von Arterien.
- Granulome mit zentraler käsiger Nekrose mit Kerntrümmern umgeben von einem Epitheloidzellwall und einem äusseren blauen Saum von Lymphozyten.
- Schlanke spindelige Epitheloidzellen und einzelne Riesenzellen vom Langhanstyp mit peripher hufeisenförmig angeordneten Kernen.
Das sollte der Kliniker dem Pathologen mitteilen:
- Tuberkuloseverdacht (das Material ist infektiös!)
Praxis-Tipp:
- Materialentnahme für die Bakteriologie vor Fixation.
- Der klinische Verdacht auf eine Tuberkulose muss auf der Autopsieanmeldung vermerkt werden, damit für die Sektion entsprechende Sicherheitsvorkehrungen getroffen werden können.
Präparat Nr 58 aus Modul Staatsexamen
Topographie / Diagnose
Lunge / Nicht-kleinzelliges Lungenkarzinom, Biopsie
Repetitorium
Achtung: das erste und das zweite virtuelle Präparat sind Prüfungsstoff.
Morphologische Merkmale des ersten Präparates (verhornendes Plattenepithelkarzinom der Lunge):
- Zahlreiche kleine Biopsiefragmente, teils bedeckt von respiratorischem Flimmerepithel.
- Solide Tumorzellstränge umgeben von entzündlich infiltriertem, lockerem desmoplastischem Stroma.
- Vergrösserte, pleomorphe, hyperchromatische Zellkerne mit prominenten Nukleolen.
- Tumorzellen mit reichlich glasig-eosinophilem Zytoplasma und scharfen Zellgrenzen.
- Plattenepitheliale Differenzierung: fokale Verhornung (dunkelrote Areale innerhalb der Tumorzellplatten).
- Interzellularbrücken als weiteres entitätsbestimmendes Merkmal für plattenepitheliale Differenzierung ist in diesen Biopsien nicht sichtbar, sondern lediglich klare Zellgrenzen. Die Interzellularbrücken sind gut erkennbar beim Plattenepithelkarzinom, Resektionsrand (siehe HiPaKu 60)
- Zahlreiche Mitosen und Apoptosen.
Morphologische Merkmale des zweiten Präparates (schleimbildendes Adenokarzinom der Lunge):
- Mehrere kleine Biopsiefragmente, teils bedeckt von respiratorischem Flimmerepithel. Submuköse Schleimdrüsen ohne zelluläre Atypien.
- Tumorzellinfiltrate in Form von Zellsträngen und Drüsen eingebettet in desmoplastisches Stroma.
- Die Drüsenlumina enthalten teilweise Schleim als kennzeichnendes Merkmal für ein Adenokarzinom.
- Tumorzellen mit vergrösserten, pleomorphen vesikulären Zellkernen mit prominenten Nukleolen. Die Tumorzellkerne sind deutlich grösser als die Zellkerne der angrenzenden normalen Bronchialdrüsen.
Update 9. September 2019
Präparat Nr 59 aus Modul Staatsexamen
Topographie / Diagnose
Lunge / Kleinzelliges Bronchuskarzinom
Repetitorium
Morphologische Merkmale:
- Drei Bronchialschleimhautbiopsien ausgekleidet von respiratorischem Flimmerepithel.
- Blauer, sehr zelldichter solider Tumor in der Submukosa des mittleren Biopsiefragmentes. Die beiden anderen Schleimhautfragmente sind tumorfrei.
- Tumorzellen mit sehr schmalem Zytoplasmasaum ("nacktkernig").
- Eckige, ovale oder rundliche Kerne mit uniform feinkörnigem Pfeffer und Salz Chromatin.
- Tumorzellkerne etwa dreimal so gross wie Lymphozytenkerne.
- Nukleolen sind nicht erkennbar oder sehr klein.
- Herdförmig Quetschartefakte (langgezogene Kernschlieren).
- Sehr zahlreiche Apoptosen und kleinherdige Tumornekrosen.
- Perineuralscheideninvasion.
Das sollte der Kliniker dem Pathologen mitteilen:
- Radiologischer Befund.
- Karzinomverdacht.
- Nikotinabusus.
update 21. August 2014
Präparat Nr 64 aus Modul Staatsexamen
Topographie / Diagnose
Knochenmark, Beckenkamm / Chronische myeloische Leukämie (CML)
Repetitorium
Morphologische Merkmale:
- Fast 100% Zellularität des blutbildenden Marks (praktisch keine Fettzellen, sogenanntes "packed marrow").
- Stark vermehrte, ausreifende Myelopoese.
- Der paratrabekuläre Saum unreifer myeloischer Zellen ist verdickt auf 5 bis 6 Zellen.
- Verdrängung der Erythropoese.
- In Gruppen liegende vermehrte nacktkernige (= kein Zytoplasma) verkleinerte Mikromegakaryozyten mit hypolobierten Kernen.
Das sollte der Kliniker dem Pathologen mitteilen:
- Befund der Aspirationszytologie.
- Blutbild und Blastengehalt im Blut.
- Zytogenetik (Philadelphia Chromosom t(9;22)(q34;q11))
- Erstbiopsie oder Verlaufsbiopsie (Therapie).
Präparat Nr 66 aus Modul Staatsexamen
Topographie / Diagnose
Lymphknoten, mediastinal / Klassisches Hodgkin-Lymphom, noduläre Sklerose
Repetitorium
Morphologische Merkmale:
- Zerstörung der Lymphknotenarchitektur.
- Von breiten Bindegewebssträngen abgegrenzte Knoten.
- Die Knoten bestehen vorwiegend aus einem Mischzellinfiltrat reaktiver Zellen: Lymphozyten, Histiozyten, eosinophile Granulozyten und Plasmazellen.
- Reed-Sternbergzelle mit spiegelbildlich angeordneten Kernen mit sehr grossen eosinophilen Nukleolen.
- Einkernige Hodgkinzelle mit prominentem Nukleolus umgeben von einem Retraktionsartefakt (Lakunarzelle).
Das sollte der Kliniker dem Pathologen mitteilen:
- Ausdehnung der Erkrankung.
- Verdacht auf infektiöse Erkrankung (Bsp. Mononukleose, Parasiten).
Praxis-Tipp:
- Gewebe sofort frisch einsenden in mit NaCl getränkter steriler Gaze (Entnahme von Material für molekularbiologische Untersuchungen, zytologischer Abstrich).
- Lymphknoten nicht quetschen und Kauterartefakte vermeiden.
Präparat Nr 67 aus Modul Staatsexamen
Topographie / Diagnose
Lymphknoten, abdominal / Follikuläres B-Zell Lymphom
Repetitorium
Morphologische Merkmale:
- Zerstörung der Lymphknotenarchitektur.
- Dichtstehende monotone neoplastische Follikel in Rinde und Mark (follikuläres Wachstumsmuster).
- Nicht polare unscharf begrenzte Follikel ohne dunkle Mantelzone.
- Monotone Follikelzentren bestehend aus kleinen Zentrozyten, follikulären dendritischen Zellen und Zentroblasten mit mehreren randständigen Nukleolen.
- Fehlen von Kerntrümmermakrophagen in den Keimzentren.
Das sollte der Kliniker dem Pathologen mitteilen:
- Ausdehnung der Erkrankung.
- Hinweise auf reaktives Geschehen (Bsp. viraler Infekt).
Praxis-Tipp:
- Gewebe sofort frisch einsenden in mit NaCl getränkter steriler Gaze.
- Lymphknoten nicht quetschen und Kauterartefakte vermeiden.
Präparat Nr 69 aus Modul Staatsexamen
Topographie / Diagnose
Lymphknoten, inguinal / B-CLL, kleinlymphozytisches B-Zell Lymphom
Repetitorium
Morphologische Merkmale:
- Vergrösserter Lymphknoten mit zerstörter Lymphknotenarchitektur.
- Diffuse Infiltration des Lymphknotens durch monomorphe kleinlymphozytische Lymphomzellen.
- Unscharf begrenzte helle Areale (Proliferationszentren) auf dunkelblauem Hintergrund.
- Proliferationszentren (=Pseudofollikel) bestehend aus Lymphozyten und Paraimmunoblasten.
- Übergreifen des neoplastischen Infiltrates auf das umgebende Fettgewebe.
Das sollte der Kliniker dem Pathologen mitteilen:
- Blutbild (Lymphozytose bei leukämischem Verlauf).
- Ausdehnung des Lymphombefalls.
Praxis-Tipp:
- Gewebe sofort frisch einsenden in mit NaCl getränkter steriler Gaze.
- Lymphknoten nicht quetschen und Kauterartefakte vermeiden.
update 30. August 2012
Präparat Nr 71 aus Modul Staatsexamen
Topographie / Diagnose
Lymphknoten, abdominal / Diffuses grosszelliges B-Zell Lymphom, NOS
Repetitorium
Morphologische Merkmale:
- Teils von einer Kapsel bedecktes Lymphknotenfragment.
- Zerstörung der Lymphknotenarchitektur durch diffuses Lymphominfiltrat.
- Grosse polymorphe Tumorzellen mit unregelmässig geformten vesikulären Kernen und einem zentralständigen Nukleolus (Immunoblasten) oder multiplen randständigen Nukleolen (Zentroblasten).
- Wenig nicht neoplastische Zellen: Zytoplasmareiche Histiozyten, Lymphozyten, neutrophile Granulozyten.
- Zahlreiche Mitosen und Apoptosen. Das sollte der Kliniker dem Pathologen mitteilen:
- Ausdehnung der Erkrankung.
- Hämatologische Vorerkrankung. Praxis-Tipp:
- Gewebe sofort frisch einsenden in mit NaCl getränkter steriler Gaze.
- Lymphknoten nicht quetschen und Kauterartefakte vermeiden.
Präparat Nr 74 aus Modul Staatsexamen
Topographie / Diagnose
Schilddrüse / Minimal invasives follikuläres Schilddrüsenkarzinom
Repetitorium
Morphologische Befunde:
- Teils mikro- teils makrofollikuläre bekapselte Knoten.
- Tumorzellen ohne Kernatypien.
- Wenig Kolloid.
- Kapseldurchbrüche: Die breite bindegewebige Kapsel wird an mehreren Stellen pilzförmig vorgewölbt und an einigen Orten vollständig durchbrochen.
- Keine eindeutigen Gefässeinbrüche (keine Tumorthromben oder endothelialisierte Tumorzapfen in Venen der Kapsel oder jenseits der Kapsel). Das sollte der Kliniker dem Pathologen mitteilen:
- Sonographischer und szintigraphischer Befund.
- Zytologischer Vorbefund.
- Schilddrüsenfunktion. Praxis-Tipp:
- Bei Hemithyreoidektomie den Resektionsrand mit Faden markieren.
- Die intraoperative Schnellschnittuntersuchung ist nur von limitiertem Nutzen bei follikulären oder onkozytären Neoplasien (zytologischer Vorbefund). Weil der Beweis der Malignität meist eine ausgedehnte Untersuchung der Kapsel erfordert, kann der Malignitätsnachweis nur selten intraoperativ erfolgen. Da die meisten follikulären Neoplasien sich als benigne herausstellen, ist eine Zweitoperation auch nach unterlassener Schnellschnittuntersuchung meist nicht erforderlich.
- Zweiteingriffe zur Restthyreoidektomie sollten aus operationstechnischen Gründen in der Regel nach spätestens 72 h erfolgen. Chirurgische Eingriffe an der Schilddrüse deshalb möglichst am Wochenanfang und nicht am letzten Tag vor dem Wochenende oder an Feiertagen ansetzen.
Präparat Nr 75 aus Modul Staatsexamen
Topographie / Diagnose
Schilddrüse / Papilläres Schilddrüsenkarzinom
Repetitorium
Morphologische Befunde:
- Scharf begrenzter Tumor mit schmaler Kapsel.
- Links im Bild sind Reste von nicht neoplastischem Schilddrüsenparenchym sichtbar.
- Der Tumor besteht aus Papillen mit einem fibrovaskulären Stromastiel und neoplastischen Follikeln.
- Dicht gelagerte, einander überlappende Tumorzellen mit der typischen Zytomorphologie des papillären Karzinoms:
- Vergrösserte Zellkerne (im Vergleich zu den Zellkernen der nicht neoplastischen Follikelepithelien)
- Zellkerne mit zentraler Aufhellung des Chromatins (Milchglaskerne).
- Kernkerben (Grooves).
- Eindellungen der Kernmembran.
- Kleiner Nukleolus.
Das sollte der Kliniker dem Pathologen mitteilen:
- Sonographischer und szintigraphischer Befund.
- Zytologischer Vorbefund.
- Schilddrüsenfunktion.
Praxis-Tipp zur intraoperativen Schnellschnittuntersuchung:
- Falls zytologisch ein papilläres Karzinom diagnostiziert wurde, ist wegen der hohen Sensitivität und Spezifität dieser zytologischen Diagnose eine intraoperative Schnellschnittuntersuchung in der Regel nicht indiziert. Bei zytologischer Diagnose einer follikulären Neoplasie ist eine Schnellschnittuntersuchung ebenfalls nicht indiziert, da die Unterscheidung eines follikulären Karzinoms und eines follikulären Adenoms der Schilddrüse nur am fixierten Material verlässlich möglich ist (Nachweis von Kapseldurchbrüchen oder Gefässeinbrüchen).
- Falls zytologisch lediglich ein Verdacht auf ein papilläres Karzinom geäussert wurde, kann als Alternative zur Schnellschnittuntersuchung eine intraoperative Schnellzytologie durchgeführt werden. Präparat frisch einsenden.
- Makroskopischer Malignitätsverdacht.
- Auch ohne einen die Schilddrüse betreffenden Malignitätsverdacht sollte jeder bei einer Schilddrüsenoperation intraoperativ auffällige oder vergrösserte Lymphknoten im Schnellschnitt untersucht werden.
update 20. August 2016
Präparat Nr 77 aus Modul Staatsexamen
Topographie / Diagnose
Schilddrüse / Chronische lymphozytäre Thyreoiditis Hashimoto
Repetitorium
Morphologische Befunde:
- Leicht fibrosiertes, knotiges mikrofollikuläres Schilddrüsenparenchym.
- Dichtes lymphoplasmazelluläres Entzündungsinfiltrat mit Sekundärfollikeln.
- Herdförmige entzündliche Zerstörung des Follikelepithels.
- Follikelepithel mit reichlich feingranulärem Zytoplasma (= oxyphile syn. onkozytäre Epitheltransformation) und reaktiven Kernatypien (einzelne vergrösserte hyperchromatische Kerne). Das sollte der Kliniker dem Pathologen mitteilen:
- Schilddrüsenfunktion.
- Autoantikörper.
- Vorbehandlung.
- Dauer der Erkrankung.
Präparat Nr 81 aus Modul Staatsexamen
Topographie / Diagnose
Niere / Extrakapilläre Glomerulonephritis
Repetitorium
Morphologische Befunde:
- Fast alle Glomerula zeigen frische Schlingennekrosen und frischen segmentale oder globale Halbmonde (Zellproliferation ohne Matrixbildung) im Bowman' Kapselraum.
- Segmentale Schlingennekrosen mit exsudiertem Fibrin (orange) und Protein (rot).
- In einem Teil der Glomerula Ruptur der Bowman’schen Kapsel und periglomeruläre Entzündung.
- Interlobäre Arterien mit sektorförmiger nekrotisierender Vaskulitis.
- Lymphohistiozytäre und teils granulozytäre Entzündung im tubulointerstitiellen Raum.
- Hyalintropfige Eiweissspeicherung in proximalen Tubuli
Das sollte der Kliniker dem Pathologen mitteilen:
- Resultate der ANCA-Tests.
- Nierenfunktion.
- Urinbefund.
- Zeitlicher Verlauf der Erkrankung.
- Beteiligung extrarenaler Organe.
Präparat Nr 85 aus Modul Staatsexamen
Topographie / Diagnose
Niere / Klarzelliges Nierenzellkarzinom
Repetitorium
Morphologische Merkmale:
- Saum von komprimiertem und fibrosiertem Nierenparenchym unmittelbar angrenzend an das Karzinom (makroskopisch als Pseudokapsel imponierend). Übriges nicht-neoplastisches Restnierenparenchym mit leichter tubulointerstitieller Fibrose und Atrophie.
- Expansiv wachsender, scharf begrenzter knotiger Tumor ohne Durchbruch der Nierenkapsel.
- Wenig zellarmes Tumorstroma mit Blutungsresiduen.
- Solide Tumorzellaggregate eingefasst von dünnen Bindegewebssepten mit zahlreichen dünnwandigen Blutgefässen.
- Frische intratumorale Einblutungen und Blutungsresiduen (Siderinpigment)
- Polygonale Tumorzellen mit reichlich klarzelligem Zytoplasma und deutlichen Zellgrenzen.
- Hyperchromatische, polymorphe grosse Kerne mit prominenten Nukleolen (entspricht einem Grad 3 nach WHO/ISUP).
Das sollte der Kliniker dem Pathologen mitteilen:
- Radiologischer Befund.
- Positive Familienanamnese für Nierenzellkarzinome oder bekanntes Syndrom.
- Vorbestehende Nierenerkrankung.
update 20. August 2017
Präparat Nr 87 aus Modul Staatsexamen
Topographie / Diagnose
Harnblase / Nicht invasives papilläres Urothelkarzinom pTa
Repetitorium
Morphologische Merkmale:
- Transurethrale Resektate von Harnblasenschleimhaut mit papillärem Tumor.
- Entnahmebedingte Kauterartefakte (dünn ausgezogene Zellen und Chromatinschlieren, ausgefranste Abtragungsränder).
- Das neoplastische Urothel bildet fingerförmige, teils miteinander verschmelzende Papillen mit schmalen fibrovaskulären Stromastielen.
- Das neoplastische Urothel ist verbreitert (meist mehr als 7 Zellagen).
- Scharfe Grenze zwischen Epithel und subepithelialem Stroma (keine Invasion).
- Mässiggradige Dysplasie des neoplastischen Urothels (G2, low grade): Tumorzellen mit vergrösserten, leicht pleomorphen Zellkernen. Zahlreiche Apoptosen. Herdförmiger Polaritätsverlust (fehlende Ausrichtung der Zellen in der Längsachse).
- Auf diesem Schnittpräparat sind kein tumorfernes Urothel und keine Anteile der Harnblasenwandmuskulatur enthalten.
Das sollte der Kliniker dem Pathologen mitteilen:
- Zystoskopischer Befund.
- Rezidiv oder Erstmanifestation.
update 11. Oktober 2017
Präparat Nr 104 aus Modul Staatsexamen
Topographie / Diagnose
Oesophagus, distal / Barrettösophagus
Repetitorium
Morphologische Merkmale:
- Distales Ösophagusteilstück.
- Von oben nach unten: Magenschleimhaut vom Fundustyp mit spezialisierten Magendrüsen, Ösophagusschleimhaut (nicht verhornendes Plattenepithel), Schleimhaut vom Kardiatyp (villoglanduläre Oberfläche, Zylinderzellen) mit herdförmig intestinaler Metaplasie (Becherzellen und Paneth'sche Körnerzellen mit rotem granulärem Zytoplasma) vereinbar mit Barrettmukosa.
- Mässiggradige chronische (Plasmazellen), geringgradig aktive (neutrophile Granulozyten) Entzündung der Magenschleimhaut.
- Keine Epitheldysplasie (intraepitheliale Neoplasie) im Bereich der Barrettmetaplasie.
Das sollte der Kliniker dem Pathologen mitteilen:
- Endoskopischer Befund.
- Genaue Lokalisation der Biopsieentnahme.
- Vorbiopsien.
- Tumorverdacht.
- Ausdehnung der Barrettmukosa.
Praxis-Tipp:
- Bei Biopsien aus dem gastroösophagealen Übergang genaue Lokalisation der Biopsieentnahmestellen angeben (Skizze).
- Biopsien aus dem Ösophagus und aus dem Magen in getrennten Gefässen einsenden.
Präparat Nr 106 aus Modul Staatsexamen
Topographie / Diagnose
Magenantrum / Chronisch aktive Helicobactergastritis mit intestinaler Metaplasie
Repetitorium
Morphologische Merkmale:
- Vier Magenschleimhautbiopsien (Oberstes: Antrum/Corpusübergang mit intestinaler Metaplasie, zweitoberstes und unterstes: Antrumschleimhaut mit intestinaler Metaplasie, zweitunterstes: Corpusschleimhaut mit intramukosalem Lymphfollikel ohne Metaplasie).
- Schwere chronische (dichtes lymphoplasmazelluläres Entzündungsinfiltrat in der Lamina propria), stark aktive (neutrophile Granulozyten in der Lamina propria und im Epithel mit Ausbildung von Mikroabszessen) Gastritis.
- Typisch für Helicobactergastritis: intramukosale Lymphfollikel
- An der Schleimhautoberfläche sind einzelne blauviolette kommaförmige Helicobacter Bakterien erkennbar. Die Bakterien sind viel besser in der Spezialfärbung Giemsa C erkennbar (zweiter Präparatlink, ebenfalls Prüfungsstoff!!)
- Intestinale Metaplasie der Antrumschleimhaut: Basophile (bläuliche) Drüsenschläuche mit Becherzellen sowie einzelnen Paneth'schen Körnerzellen mit rot granuliertem Zytoplasma im untersten Schleimhautfragment. Die metaplastische Schleimhaut erinnert stark an Kolonschleimhaut.
Das sollte der Kliniker dem Pathologen mitteilen:
- Vermuteter Gastritistyp (A, B oder C).
- Einnahme ulzerogener Medikamente (NSAR, ASS)
- Einnahme von Antibiotika oder Säurehemmern (Sensitivität für mikroskopischen Helicobacternachweis deutlich vermindert)
Praxis-Tipp:
- Biopsien aus verschiedenen Lokalisationen separat einsenden und entsprechend bezeichnen (obligat bei Tumorverdacht oder Verdacht auf Typ A Gastritis).
update 28.12.2016
Präparat Nr 110 aus Modul Staatsexamen
Topographie / Diagnose
Appendix vermiformis / Neuroendokriner Tumor der Appendix
Repetitorium
Morphologische Merkmale:
- Akute eitrige ulzerophlegmonöse Appendizitis.
- Tumorzellnester in der Muscularis propria und Subserosa.
- Tumorzellen mit monomorphen runden Kernen mit uniform feinkörnigem Pfeffer und Salz Chromatin und reichlich hellem teils feingranulärem Zytoplasma.
Das sollte der Kliniker dem Pathologen mitteilen:
- Verdacht auf Lymphknotenmetastasen.
Präparat Nr 111 aus Modul Staatsexamen
Topographie / Diagnose
Kolon links / Colitis ulcerosa
Repetitorium
Morphologische Merkmale:
- Abwechslungsweise oberflächliche Ulzera und pseudopolypöse Schleimhautvorwölbungen.
- Entzündungsinfiltrate in Mukosa und Submukosa.
- Unregelmässig geformte und verzweigte Krypten (Kryptenarchitekturstörung).
- Krpyten enden deutlich oberhalb der Lamina muscularis mucosae (Kryptenatrophie).
- Verminderte Schleimbildung und Becherzellverlust.
- Basal betonte Plasmozytose und Infiltrate neutrophiler Granulozyten.
- Ansammlungen neutrophiler Granulozyten in Kryptenlumina (=Kryptenabszesse) und Infiltrate von neutrophilen Granulozyten im Kryptenepithel (=Kryptitis).
Das sollte der Kliniker dem Pathologen mitteilen:
- Endoskopischer Befund mit Befallsmuster.
- Vorliegen dysplasieverdächtiger oder karzinomverdächtiger Läsionen.
- Vorbefunde und bisheriger Verlauf.
- Therapie.
Praxis-Tipp:
- Bei multiplen Entnahmen Biopsiestellen in Schema einzeichnen und Proben aus verschiedenen Darmregionen in separaten Gefässen einsenden.
Präparat Nr 112 aus Modul Staatsexamen
Topographie / Diagnose
Leber / Hepatozelluläres Karzinom
Repetitorium
Morphologische Merkmale:
- Scharf begrenzter bekapselter Tumor.
- Innerhalb des Tumors Blutgefässe, aber keine Portalfelder.
- Die Tumorzellen bilden Trabekel, welche überwiegend mehr als 2 Zellen breit sind und Pseudodrüsen.
- Sinusoidartige Blutgefässe mit Endothelauskleidung verlaufen zwischen den Trabekeln und den Pseudodrüsen.
- Die Tumorzellen erinnern an normale Hepatozyten, sind aber kleiner als die Hepatozyten und die Kern-Zytoplasmarelation ist deutlich erhöht. Das Zytoplasma ist basophiler als das der angrenzenden Hepatozyten.
- Galle ist sichtbar in den Pseudodrüsen.
- Tumorfreies Parenchym mit chronischer viraler Hepatitis (B und D): dichtes chronisches Entzündungsinfiltrat in den Portalfeldern übergreifend auf das Parenchym (Interfacehepatitis). Spärliche intralobuläre Entzündung mit Einzelzellnekrosen (Apoptosen). Fibrose der Portalfelder mit Septenbildung und unvollständigem zirrhotischem Umbau.
Geringe gemischttropfige Verfettung des Leberparenchyms.
update 17. Oktober 2022
Präparat Nr 115 aus Modul Staatsexamen
Topographie / Diagnose
Leber / Chronische Hepatitis C
Repetitorium
Morphologische Merkmale:
- Dichte mononukleäre portale und lobuläre Entzündungsinfiltrate mit Ausbildung von Lymphfollikeln in den Portalfeldern.
- Übergreifen der Entzündung auf das Parenchym (=Interface oder Grenzzonenhepatitis).
- Abgerundete hypereosinophile apoptotische Hepatozyten (Councilman-Körperchen).
- Geringe Portalfeldfibrose. Das sollte der Kliniker dem Pathologen mitteilen:
- Hepatitisserologie.
- Leberwerte.
- Zusätzliche Leberpathologie.
- Lebernoxen. Praxis-Tipp:
- Das Vorliegen einer Hepatitis C muss auf der Autopsieanmeldung vermerkt werden, damit für die Sektion entsprechende Sicherheitsvorkehrungen getroffen werden können.
Präparat Nr 123 aus Modul Staatsexamen
Topographie / Diagnose
Hirn temporal / Senile Demenz vom Alzheimer Typ
Repetitorium
Morphologische Merkmale:
- Schneckenförmiger Hippocampus.
- Methenaminfärbung: Zahlreiche neuritische Plaques im Gyrus parahippocampalis und in der CA1 Region.
- Gallyasfärbung: Intraneuronale Alzheimerfibrillen (=Tangles) und zahlreiche Neuropilfäden (=Threads). Neuritische Plaques.
- Abblassung eines Teils der Tangles nach Absterben der Neurone.
Das sollte der Kliniker dem Pathologen mitteilen:
Präparat Nr 124 aus Modul Staatsexamen
Topographie / Diagnose
Meningen / Meningeom (WHO I)
Repetitorium
Morphologische Merkmale:
- Der Dura breitbasig aufsitzender scharf begrenzter halbkugeliger Tumor.
- Kugelige Tumorzellverbände mit Ausbildung von typischen konzentrischen zwiebelschalenartigen Formationen und parallele Bündel spindeliger Zellen.
- Tumorzellen mit ovalen Kernen ohne Atypien und reichlich Zytoplasma. Keine Mitosen.
- Psammomkörperchen (konzentrisch geschichtete Verkalkungen).
Das sollte der Kliniker dem Pathologen mitteilen:
- Tumorlokalisation.
- Tumorinfiltration des Hirngewebes.
- Präoperative Gefässembolisation.
Präparat Nr 125 aus Modul Staatsexamen
Topographie / Diagnose
Hirn temporal / Glioblastoma multiforme (WHO Grad IV)
Repetitorium
Morphologische Merkmale:
- Zellreicher Tumor mit sehr unscharfer Begrenzung zum normalen Hirnparenchym (rechts unten).
- Typische streifenförmige Nekrosen mit randständiger Palisadierung der Tumorzellen.
- Im Zentrum der Nekrose thrombosierte Gefässe umgeben von einem Saum vitaler Tumorzellen.
- Pathologische glomerulumartige zellreiche Gefässknäuel.
- Ausgeprägte Zellpolymorphie und Atypie.
- Mitosen.
Das sollte der Kliniker dem Pathologen mitteilen:
- Radiologischer Befund.
- Diagnose eines niedriggradigeren glialen Tumors in der Vorgeschichte.
- Therapie.
Präparat Nr 147 aus Modul Staatsexamen
Topographie / Diagnose
Zervix / Carcinoma in situ und Plattenepithelkarzinom der Zervix
Repetitorium
Morphologische Merkmale:
- Portio mit vorderer Muttermundslippe, Anteile der hinteren Muttermundslippe und Zervikalkanal.
- Carcinoma in situ der ektozervikalen Schleimhaut und des metaplastischen Plattenepithels im Bereich der Transitionalzone.
- Einwachsen des Carcinoma in situ in vorbestehende endozervikale Drüsenschläuche.
- Invasive solide Tumorzellstränge in desmoplastischem Stroma mit dichtem lymphoplasmazellulärem Entzündungsinfiltrat.
- Zellen des Plattenepithelkarzinoms mit vergrösserten, pleomorphen und hyperchromatischen Zellkernen, reichlich eosinophilem Zytoplasma und deutlichen Zellgrenzen.
- Zylinderepithel der endozervikalen Drüsen ohne Dysplasie. Das sollte der Kliniker dem Pathologen mitteilen:
- Vorbefunde (Dysplasie der Zervixschleimhaut).
- Vorausgegangene Eingriffe (z.B. Konisation oder Kurettage). Praxis-Tip:
- Konisat an der vorderen Muttermundslippe bei 12 Uhr mit Faden markieren.
- Konisate möglichst intakt lassen und nicht inzidieren.
- Fragmentierte Konisate in separaten Gefässen mit genauer Bezeichnung einsenden.
Präparat Nr 148 aus Modul Staatsexamen
Topographie / Diagnose
Endometrium / Hyperplasie des Endometriums
Repetitorium
Morphologische Merkmale:
- Hoch aufgebaute Mukosa.
- Das Verhältnis von Stroma und Drüsen ist zu Gunsten der Drüsen verschoben (Drüsen:Stroma>1:1).
- Die architektonische Komplexität der Drüsen ist in den meisten Fragmenten gering. Viele Drüsen sind zystisch dilatiert oder verzweigt. Keine kribriformen Strukturen.
- Proliferierendes ein- oder mehrreihiges Epithel mit länglichen hellen Kernen und Mitosen.
- Einige Drüsen werden von metaplastischem tubarem Epithel oder Flimmerepithel ausgekleidet. Das sollte der Kliniker dem Pathologen mitteilen:
- Hyperöstrogenismus.
- Medikamentöse Therapie (z.B. Tamoxifen).
- Menopausenstatus.
- Sonographische oder hysteroskopische Befunde.
Präparat Nr 149 aus Modul Staatsexamen
Topographie / Diagnose
Uterus / Endometrioides Adenokarzinom des Uteruscorpus
Repetitorium
Morphologische Merkmale:
- Endomyometranes Gewebsfragment.
- Die rechte Seite des Uteruskavums wird ausgekleidet von flachem atrophem Endometrium. Im Cavum liegt ein Blutkoagel mit nekrotischem Detritus nach vorausgegangener diagnostischer Utersukurettage.
- Anstelle des Endometriums findet sich in der linken Hälfte des Uteruskavums ein Adenokarzinom bestehend aus architektonisch komplexen Drüsen. Die Drüsen liegen teils dos à dos ohne erkennbares Stroma zwischen zwei Drüsenschläuchen.
- Tumorzellverbände infiltrieren die glatte Muskulatur des Myometriums.
- Tumordrüsen ausgekleidet von mehrreihig angeordneten Tumorzellen mit hyperchromatischen polymorphen längsovalen Tumorzellkernen mit zahlreichen Mitosen. Die Morphologie der Tumordrüsen erinnert an proliferatives Endometrium.
- Anmerkung: Typischerweise ist das endometrioide Karzinom des Uterus als Folge des ursächlichen Hyperöstrogenismus assoziiert mit einem hyperplastischen Endometrium (siehe Präparat 148). Im Kurspräparat erscheint hingegen das nicht-neoplastische Endometrium nach vorausgegangener Kurettage atroph. Atrophes Endometrium findet sich sonst charakteristischerweise neben serösen Endometriumkarzinomen postmenopausaler Patientinnen. Das sollte der Kliniker dem Pathologen mitteilen:
- Menopausenstatus.
- Hormonelle Therapie.
Präparat Nr 150 aus Modul Staatsexamen
Topographie / Diagnose
Ovar / Seröses Adenokarzinom des Ovars
Repetitorium
Morphologische Merkmale:
- Rechts sind Restanteile tumorfreier Ovarialrinde mit Corpora albicantia erkennbar.
- Tumorgewebe findet sich auch an der Oberfläche des Ovars.
- Das Tumorgewebe bildet komplex verzweigte Papillen mit fibrovaskulären Stromastielen.
- Mehrreihiges Epithel kleidet die Papillen aus und bildet in den soliden Tumorarealen charakteristische schlitzförmige Spalträume.
- Neoplastische Zellen mit starken Kerngrössenschwankungen, hoher Kern-Plasmarelation, Hyperchromasie der Zellkerne und prominenten Nukleolen. Einzelne bizarre, stark vergrösserte und hyperchromatische Tumorzellkerne.
- Zahlreiche Mitosen.
- Konzentrische Verkalkungen (Psammomkörperchen) sind in diesem Präparat nicht erkennbar.
Das sollte der Kliniker dem Pathologen mitteilen:
- Intraoperativer Befund.
- Tumorbedingter Kapseldurchbruch oder operationsbedingte Kapseleinrisse.
Praxis-Tipp:
- Ovarialtumoren unfixiert einsenden. (Zystenflüssigkeit kann zytologisch untersucht werden).
update 30. August 2012
Präparat Nr 151 aus Modul Staatsexamen
Topographie / Diagnose
Mamma / Fibrös zystische Mastopathie mit Mikroverkalkungen
Repetitorium
Morphologische Merkmale:
- Ausgeprägte Fibrose und zystisch erweiterte Gangstrukturen in organoider Anordnung.
- In der Mitte rechts einige Gänge mit gewöhnlicher intraduktaler Epithelhyperplasie ohne Atypie: Polymorphe, sich überlagernde spindelige Zellen. Fliessende Anordnung der Zellen. Schlitzförmige und irregulär geformte Lumina.
- Herdförmig apokrine Metaplasie des Drüsenepithels: hochprismatische Zellen mit sehr reichlichem feingranulärem eosinophilem Zytoplasma und runden Kernen.
- Rundlicher blauvioletter Mikrokalk in den Azini benigner Drüsenläppchen.
- Kolumnarzellveränderung: erweiterte Drüsen ausgekleidet von hochprismatischem Epithel mit apikalen Nasen (snouts) gefüllt mit Sekret und teilweise assoziiert mit Mikrokalk.
- Im Zentrum des Präparates stark erweiterte Gänge mit intraduktalen peripheren Papillomen.
- Alle Drüsen zeigen eine erhaltene äussere abgeflachte Myoepithelschicht mit hellem Zytoplasma.
Das sollte der Kliniker dem Pathologen mitteilen:
- Karzinomverdacht.
- Radiologischer Befund.
Praxis-Tipp:
- Bei Mikroverkalkungen Röntgenbilder mitschicken.
- Bei Probeexzisionen wegen Mikrokalk und bei nicht palpablen Mammaläsionen sollte keine Schnellschnittuntersuchung verlangt werden. Von Tumoren, die kleiner sind als 1x0.5cm sollte ebenfalls kein Schnellschnitt gemacht werden.
Präparat Nr 152 aus Modul Staatsexamen
Topographie / Diagnose
Mamma / Fibroadenom der Mamma
Repetitorium
Morphologische Merkmale:
- Zwei scharf begrenzte Tumorknoten.
- Biphasischer organoid aufgebauter Tumor bestehend aus kompaktem zellarmem fibroblastärem Stroma, das in konzentrischen Lamellen um verzweigte, miteinander anastomosierende Drüsenschläuche angeordnet ist.
- Die Drüsenschläuche werden durch das Stroma komprimiert.
- Das Stroma erscheint herdförmig bläulich und aufgelockert durch Muzineinlagerungen.
- Stellenweise gewöhnliche intraduktale Epithelproliferation ohne Atypie.
- Die Drüsen werden ausgekleidet von einer inneren kubischen bis hochprismatischen Zellschicht und einer äusseren abgeflachten Myoepithelschicht mit klarem Zytoplasma.
Präparat Nr 153 aus Modul Staatsexamen
Topographie / Diagnose
Mamma / Invasives lobuläres Mammakarzinom
Repetitorium
Morphologische Merkmale:
- Multifokale Infiltrate eines invasiv lobulären Mammakarzinoms: Kleine monomorphe, zytoplasmaarme Tumorzellen bilden einreihige Ketten (gänsemarschartig = Indian files) oder sind konzentrisch um nicht neoplastische Drüsen angeordnet.
- Das Karzinom bildet keine Drüsen.
- Zytologisch blande Tumorzellen mit kleinen runden hellen Kernen.
- Reichlich dichtes desmoplastisches Tumorstroma.
- Lobuläre Neoplasie (=nicht invasiver intralobulärer Karzinomanteil): Neben den zystisch erweiterten Drüsen finden sich Mammaläppchen, deren Azini teilweise leicht vergrössert sind durch Ansammlungen von atypischen Zellen mit vergrösserten Kernen und prominenten Nukleolen. Die Basalmembran der tumorbefallen Azini ist erhalten.
- Nich neoplastisches Mammaparenchym mit Fibrose, erweiterten Gängen ausgekleidet von metaplastischem apokrinem Epithel.
Praxis-Tipp:
- Anzahl und Lokalisation von Tumorherden in einer Skizze einzeichnen!
- Probeexzisate mamillennah, mamillenfern und lateral oder medial mit unterschiedlichen Fäden (kurz-lang) markieren.
- Mastektomiepräparate kranial und lateral oder medial markieren.
© Institut für Pathologie Basel / Dr. med. Katharina Glatz-Krieger